100 Jahre Hanuschhof: Ein Fest der Geschichte und sozialen Errungenschaften!

100 Jahre Hanuschhof: Ein Fest der Geschichte und sozialen Errungenschaften!
Lechnerstraße 1–5, 1030 Wien, Österreich - Am 6. Juni 2023 wurde im Herzen der Landstraße ein wichtiges Jubiläum gefeiert: Der Hanuschhof, ein bedeutendes Wohnprojekt, durfte sein 100-jähriges Bestehen zelebrieren. Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SPÖ) nahm die Feierlichkeiten zum Anlass, um über das Vermächtnis des Namensgebers, Ferdinand Hanusch, zu sprechen und die Errungenschaften der Arbeiterbewegung zu würdigen. Die Veranstaltung in der Lechnerstraße 1–5 bot den Anwesenden nicht nur köstliche Brote und Torte, sondern auch kostenfreie Getränke und eine unterhaltsame Zaubershow, die die Stimmung auflockerte.
Was macht das Erbe von Ferdinand Hanusch so besonders? Er war nicht nur ein sozialdemokratischer Politiker, der am 9. November 1866 in Oberdorf (heute Tschechische Republik) geboren wurde, sondern auch ein Verfechter sozialer Gerechtigkeit. Nach seiner Ausbildung als Seidenweber trat er 1891 in die Arbeiterbewegung ein und brachte viele wegweisende Reformen auf den Weg, darunter die Einführung des Achtstundentags und die Gründung der Kammer für Arbeiter und Angestellte. Er setzte sich unermüdlich für die Belange von Arbeitern und Angestellten ein, was ihn zu einer zentralen Figur der sozialen Fürsorge in Österreich machte. Hanusch verstarb am 28. September 1923 in Wien, wo sein Name und sein Wirken bis heute lebendig bleiben.
Die Geschichte des Hanuschhofs
Der Hanuschhof wurde zwischen 1923 und 1925 nach den Plänen des Architekten Robert Oerley errichtet und bietet heute Platz für 501 Wohnungen. Die Entwicklung dieses Gebäudes ist nicht nur ein architektonisches, sondern vor allem ein soziales Zeugnis. Das Wohnhaus wurde so konzipiert, dass es den Bedürfnissen der Arbeiterfamilien gerecht wurde und gilt als Vorzeigeprojekt der damaligen Zeit. Sein Design und seine Funktionalität haben den Charakter des Stadtteils über Jahrzehnte geprägt.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten umrahmten eine kleine Ausstellung, die den geschichtlichen Hintergrund des Hanuschhofs und die Rolle Ferdinand Hanuschs beleuchtete. Eine Mitarbeiterin der „Wohnpartner“ hielt eine bewegende Rede, die die großen Herausforderungen und die Errungenschaften der letzten 100 Jahre zusammenfasste. Es wurde ein Rückblick auf die Entwicklung des sozialen Wohnbaus in Wien geworfen, der maßgeblich durch Hanuschs Engagement beeinflusst wurde.
Ein bleibendes Vermächtnis
Ferdinand Hanusch war nicht nur im politischen Bereich aktiv, sondern auch als Schriftsteller tätig. Seine Werke, wie „Auf der Walze“ und „Sozialpolitik im neuen Österreich“, reflektieren seine menschliche und kämpferische Haltung. Seine Verdienste haben nicht nur den sozialen Wohnbau in Wien geformt, sondern auch die Grundlagen für ein modernes Sozialrecht gelegt, das in vielen Ländern als Vorbild dient. Zudem trägt heute das „Hanusch-Krankenhaus“ in Wien 14 seinen Namen und erinnert an die fortwährenden Errungenschaften seines Schaffens.
So bleibt der Hanuschhof auch im 21. Jahrhundert ein Ort der Erinnerung und des Anstoßes für soziale Innovationen und Verbesserungen im Wohnbau. Die Feierlichkeiten zum 100-Jährigen waren ein willkommener Anlass, um die Werte, für die Ferdinand Hanusch gekämpft hat, hochzuhalten und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.
Weitere Informationen über den Hanuschhof finden Sie auf geschichtewiki.wien.gv.at und aeiou.at.
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Ort | Lechnerstraße 1–5, 1030 Wien, Österreich |
Quellen |