Wien investiert in Wasserzuleitung: Lobau soll sprudeln!

Wien investiert in Wasserzuleitung: Lobau soll sprudeln!
Innere Stadt, Wien, Österreich - In Wien ist die Lobau, ein beliebtes Erholungsgebiet, zunehmend von Austrocknungs- und Verlandungsprozessen betroffen. Um dem entgegenzuwirken, hat der Gemeinderatsausschuss beschlossen, ein Grundwasserströmungsmodell für die Untere Lobau zu entwickeln. Dieses Modell wird als Grundlage für künftige Maßnahmen dienen, um den Wasserhaushalt in dieser sensiblen Region zu verbessern. Laut MeinBezirk soll das Modell helfen zu klären, wie man Dotationswasser weiterleiten kann, ohne die Trinkwasserversorgung zu gefährden.
Seit dem vergangenen Jahr fließt zusätzliches Wasser aus der Neuen Donau in die Obere Lobau, wodurch bis zu 1.500 Liter Wasser pro Sekunde zugeleitet werden können. Diese Maßnahme steht im Rahmen einer umfassenden Überprüfung durch die Stadt Wien, die auch die Dotierung der Unteren Lobau beinhaltet. Die Stadtverwaltung hat für das Grundwasserströmungsmodell 270.000 Euro für 2025/2026 eingeplant, um die hydrologischen und hydrogeologischen Bedingungen in der Region zu analysieren.
Langfristige Wassernutzung in Wien
Wien hat eine lange Geschichte in der Wasserversorgung, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Die Wassernutzung im historischen Vindobona basierte bereits auf einem ausgeklügelten Leitungssystem. Während bis ins 16. Jahrhundert die Bevölkerung hauptsächlich aus Hausbrunnen versorgt wurde, ließ der Stadtbrand von 1525 den Bau öffentlicher Wasserleitungen notwendig erscheinen. Viele der damals errichteten Leitungen, wie die Hernalser Wasserleitung von 1565, schufen eine solide Basis für die nachfolgende Entwicklung.
Das Wachstum der Stadt stellte immer größere Anforderungen an die Wasserversorgung. Ab dem 19. Jahrhundert wurden technische Neuerungen zur Wassergewinnung aus dem Schotterkörper der Donau eingesetzt. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch das demographische Wachstum vorangetrieben, das um 1834 bereits 326.000 Einwohner umfasste und eine adäquate Wasserversorgung notwendig machte. Mit dem Bau der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung 1841, die Donauwasser aufbereitete, wurde ein neuer Standard in der Trinkwasserqualität gesetzt, was auch den Rückgang der Typhus-Mortalität unterstützte.
Auf dem Weg zur nachhaltigen Lösung
Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hebt immer wieder hervor, wie wichtig der Schutz der Trinkwasserversorgung für die Stadt ist. Ein Projekt aus dem Jahr 2015 hat bereits gezeigt, dass verschiedene Dotationsvarianten Risiken für die Wasserversorgung mit sich bringen können. Angesichts der sich verändernden hydrologischen Gegebenheiten ist das Grundwasserströmungsmodell daher ein entscheidender Schritt in eine sichere Zukunft.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden und die Investitionen in moderne Technologien soll es gelingen, die Herausforderungen der Wasserversorgung in der Lobau zu meistern und die Lebensqualität der Stadtbewohner:innen nachhaltig zu sichern. Der Umgang mit Wasser in Wien ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Frage der Verantwortung gegenüber kommender Generationen.
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Ort | Innere Stadt, Wien, Österreich |
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