Falsche Videos nach Graz-Amoklauf: So wird die Öffentlichkeit getäuscht!

Falsche Videos nach Graz-Amoklauf: So wird die Öffentlichkeit getäuscht!
Wien-Floridsdorf, Österreich - Am 11. Juni 2025 kam es am BORG Dreierschützengasse in Graz zu einem tragischen Amoklauf, bei dem zehn Menschen das Leben verloren. Dieser Vorfall, der die Stadt und darüber hinaus erschütterte, wurde jedoch von einer Welle an Falschinformationen begleitet, die in sozialen Medien kursierten. 5min.at berichtet, dass viele Videos und Bilder unmittelbar nach dem Amoklauf viral gingen, viele davon jedoch falsche Aufnahmen waren, die nicht mit dem Geschehen in Graz in Verbindung stehen.
Besonders irreführend sind Videoaufnahmen, die fälschlicherweise mit dem Amoklauf in Graz verknüpft wurden. Einige zeigen den Polizeieinsatz nach dem Angriff, während andere ganz andere Ereignisse dokumentieren. Ein Beispiel für solche Fehlinformationen ist ein Video von einem Vorfall in Wien-Floridsdorf, bei dem zwei Jugendliche einen Mann verfolgten, und dabei Schüsse fielen. Dieses Video, das laut Kleine Zeitung bereits Ende Mai 2025 aufgenommen wurde, wurde im Zusammenhang mit dem Graz-Vorfall verbreitet und führte zu großer Verwirrung unter der Bevölkerung.
Falsche Identifikationen und deren Folgen
Wie sich herausstellte, wurde ein Bild, das den vermeintlichen Täter des Grazer Amoklaufs zeigte, fälschlicherweise mit einem jungen Mann identifiziert, der in Wahrheit der US-Comedian Sam Hyde ist. Solche Verwechslungen sind nicht nur gefährlich, sondern schüren auch Ängste und Misstrauen in der Bevölkerung. Die Polizei von Wien stellte klar, dass dieses Bild nicht mit dem Amoklauf in Graz in Zusammenhang steht und bitte, keine unbestätigten Fotos oder Videos zu teilen. Stattdessen sollten diese auf offiziellen Plattformen des Innenministeriums hochgeladen werden, um die Desinformation zu stoppen.
Die Verbreitung von Fake News hat sich besonders in den sozialen Medien ausgeweitet. Dies führt zu einem besorgniserregenden Zustand, da laut bpb.de viele Nutzer oft unkritisch Inhalte konsumieren, die ausschließlich ihre vorgefassten Meinungen unterstützen. Die Kombination aus geringem Vertrauen in politische Institutionen und einer hohen Verbreitung von Projektionen und Gerüchten trägt dazu bei, dass auch weniger verbreitete, aber dafür intensiv konsumierte Fake News an Einfluss gewinnen.
Der Appell zur Medienkompetenz
Um das Problem von Falschmeldungen und deren Einfluss auf die öffentliche Meinung zu bekämpfen, ist es entscheidend, die Medienkompetenz zu stärken. Politische Institutionen und Gesellschaften müssen daran arbeiten, die Menschen für die Gefahren von Fake News zu sensibilisieren. Initiativen wie die EU-Initiative „EU vs. Disinfo“ sollen dabei helfen, Falschinformationen zu entlarven und aufzuklären. Medienkompetenz umfasst auch die kritische Reflexion über die eigene Informationsaufnahme und die Fähigkeit, vertrauenswürdige von nicht vertrauenswürdigen Quellen zu unterscheiden.
Die Geschehnisse in Graz verdeutlichen einmal mehr die Bedeutung einer vernünftigen Mediennutzung und den verantwortungsvollen Umgang mit Informationen in Zeiten von Social Media. Nur so kann der Verbreitung von Angst und Verwirrung entgegengewirkt werden, und die Gesellschaft kann in schweren Zeiten zusammenhalten.
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Ort | Wien-Floridsdorf, Österreich |
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