Stornogebühr für No-Shows: Gastronomen fordern sofortige Änderungen!

Stornogebühr für No-Shows: Gastronomen fordern sofortige Änderungen!

Döbling, Österreich - Das Reservierungsverhalten in der Gastronomie wird immer mehr zum Zankapfel für Restaurantbetreiber in Österreich. Immer wieder müssen sie um Verständnis für ihre Arbeit und die damit verbundenen finanziellen Herausforderungen werben. Ein Anlass dafür ist die steigende Anzahl von Gästen, die trotz einer getätigten Reservierung einfach nicht erscheinen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der Betriebe, sondern sorgt auch für Gesprächsstoff unter den Wirten. So berichtet Heute von einem gravierenden Fall aus der Praxis: Christian Pircher von der „Leopoldauer Alm“ musste einen Verlust von satten 4.500 Euro hinnehmen, da eine 170-köpfige Hochzeitsgesellschaft nicht erschienen ist. Damit steht er nicht allein, denn eine Studie von Marketagent zeigt, dass etwa 12% der befragten Österreicher trotz Reservierung nicht im Restaurant erscheinen.

Das Phänomen der sogenannten „No-Shows“ sorgt zunehmend für Unmut in der Branche. Gastronomen fühlen sich von Gästen im Stich gelassen, die oft sogar mehrfach in verschiedenen Lokalen reservieren, besonders jüngere Gäste mit 9% parallel getätigten Reservierungen. In den gehobenen gastronomischen Betrieben wie zum Beispiel im Restaurant von Juan Amador in Döbling werden bereits Stornogebühren von bis zu 350 Euro pro Person erhoben, wenn nicht 48 Stunden im Voraus storniert wird. Der Menüpreis in diesem feinen Restaurant liegt bei 395 Euro. Diese Praxis zeigt, dass eine finanzielle Entschädigung für entgangene Umsätze nicht mehr nur eine Ausnahme, sondern eine gängige Regel im Fine-Dining-Sektor darstellt.

Die Forderung nach einheitlichen Stornogebühren

Um die Probleme des Nichterscheinens einzugrenzen, wird in der Gastronomie eine österreichweit einheitliche Regelung für Stornogebühren als notwendig erachtet. Gastro-Obmann Thomas Peschta ist ein Verfechter der Einführung solcher Gebühren, da sie nicht nur helfen würden, Umsatzverluste auszugleichen, sondern auch die Gäste dazu animieren könnten, Reservierungen ernst zu nehmen. Online Tischreservierung hebt hervor, dass No-Show-Gebühren in der Branche bereits beliebt sind und bei vielen Restaurants Schwankungen von 10 bis 20 Prozent an gefragten Abenden auffallen, was den Gastronomen enorme wirtschaftliche Probleme bereiten kann.

Die Gründe für das Ausbleiben der Gäste sind vielfältig. Zu einer der häufigsten Ursachen zählt die Unsicherheit bei der Planung von Verabredungen oder schlichtweg ein mangelndes Bewusstsein für die Wichtigkeit von Reservierungen in der Gastronomie. Um dem entgegenzuwirken, setzen viele Restaurants auf transparente Kommunikation über die geltenden Bedingungen und Gebühren.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen

Die rechtlichen Aspekte rund um No-Shows werden in diesem Zusammenhang ebenfalls zunehmend relevant. Laut Genkin Anwälte kann eine Reservierung als Vorvertrag gelten, der den Gast an den Bewirtungsvertrag bindet. Obwohl es keine gesetzliche Verpflichtung gibt, eine Reservierung einzuhalten, haben Restaurantbetreiber die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche geltend zu machen, wenn nachweislich ein Schaden durch das Nichterscheinen entstanden ist. Die Schwierigkeit liegt oft darin, diesen Schaden konkret zu beziffern, insbesondere bei größeren Gesellschaften.

Die Gastronomie steht vor der Herausforderung, den Balanceakt zwischen den Bedürfnissen der eigenen Betriebe und der Flexibilität der Gäste zu bewältigen. Eine mutige Einführung von Stornogebühren könnte dabei helfen, nicht nur die Planungssicherheit zu erhöhen, sondern auch die Verschwendung von Ressourcen zu minimieren. Letztendlich wünschen sich die Betreiber, dass ihre Gäste auch in Zukunft einen respektvollen Umgang mit Reservierungen pflegen.