Weltweite Alarmglocken: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen steigen!

Weltweite Alarmglocken: Chronisch entzündliche Darmerkrankungen steigen!
Feldkirch, Österreich - Die Zahl der Menschen, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa leiden, nimmt weltweit besorgniserregend zu. Eine aktuelle Studie im Fachjournal Nature zeigt auf, dass diese Erkrankungen nicht nur in nordamerikanischen und europäischen Ländern ansteigen, sondern sich auch vermehrt in Asien, Afrika und Lateinamerika ausbreiten. Morbus Crohn, der den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann, und Colitis ulcerosa, die auf Dickdarm und Enddarm beschränkt ist, gelten zunehmend als globale Gesundheitsherausforderung. vol.at berichtet, dass die Prognose für 2030 eine Betroffenheit von über sieben Millionen Menschen in den USA und Europa voraussagt.
Der Anstieg dieser Erkrankungen wird oft mit den Veränderungen des westlichen Lebensstils in Verbindung gebracht. Hoher Zuckergehalt, Fettanteil in der Ernährung sowie Bewegungsmangel und verarbeitete Lebensmittel sind zentrale Faktoren, die bei der Entstehung eine Rolle spielen. Forscher warnen vor einer „globalen Krankheitswelle“, da auch in Gebieten, wo diese Erkrankungen bislang kaum bekannt waren, erste Diagnosen gestellt werden. So sind beispielsweise in ärmeren Regionen Afrikas die ersten Erkrankungen aufgetaucht, während in Schwellenländern wie China und Brasilien bereits ein rascher Anstieg der Neuerkrankungen zu verzeichnen ist. t-online.de hebt hervor, dass der Lebensstil eine wesentliche Rolle spielt und die Erkrankungen vor allem bei jüngeren Menschen und sogar bei Kindern zunehmen.
Epidemiologische Stadien der Erkrankung
Ein internationales Forschungsteam hat vier Stadien der epidemiologischen Ausbreitung dieser Darmerkrankungen identifiziert. Diese reichen von den ersten dokumentierten Fällen, wie zum Beispiel in den USA seit den 1940er-Jahren (Stadium 1), über einen schnellen Anstieg der Neuerkrankungen (Stadium 2) in bestimmten Regionen wie Wales und den Färöer-Inseln, bis hin zu stabilen Inzidenzen bei zunehmender Gesamtzahl (Stadium 3), wobei Betroffene länger leben. Das vierte Stadium zeigt eine Stagnation der Gesamtfallzahlen, was bisher nur in wenigen Ländern wie Dänemark und Kanada zu beobachten ist. vol.at
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die in Deutschland bereits als Volkskrankheiten gelten, haben nicht nur Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit, sondern auch auf die Lebensqualität der Betroffenen. Beide Erkrankungen verlaufen schubweise und sind daher nicht heilbar. Neben den gastrointestinalen Beschwerden haben Patienten oft mit psychosozialen Aspekten zu kämpfen, die ebenfalls nicht zu unterschätzen sind. pmc.ncbi.nlm.nih.gov
Die Wichtigkeit der frühen Diagnose
Die Bedeutung einer frühen Diagnose kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Beide Erkrankungen erfordern oft invasive Diagnosemethoden wie Sigmoidoskopie oder Koloskopie, um die Hintergründe der Symptome zu klären. Gerade bei Kindern und Jugendlichen kann eine rasche Erkennung entscheidend für eine positive Lebensentwicklung sein. t-online.de berichtet, dass in Deutschland etwa 4.500 Kinder und Jugendliche an Colitis ulcerosa leiden.
Während die Forschung weiterhin an einem besseren Verständnis der Ursachen und einer effektiveren Behandlung arbeitet, bleibt die Prävention durch eine gesunde Lebensweise eine der besten Möglichkeiten, das Risiko für diese schubförmigen Erkrankungen zu verringern.
Details | |
---|---|
Ort | Feldkirch, Österreich |
Quellen |