Habichtskauz kehrt nach 150 Jahren zurück ins Almtal!

Habichtskauz kehrt nach 150 Jahren zurück ins Almtal!
Bludenz, Österreich - In Oberösterreich tut sich etwas in der Welt der Vögel: Der Habichtskauz (Strix uralensis), einst hierzulande vor 100 bis 150 Jahren heimisch, steht vor einer Rückkehr. Am vergangenen Freitagnachmittag wurde im Wildpark Grünau im Almtal die Auftakt-Veranstaltung für das umfassende Wiederansiedlungsprojekt abgehalten. Ziel ist die Etablierung einer stabilen Population, die durch Anbindung an angrenzende Populationen in Wien, Niederösterreich sowie Deutschland und Tschechien gesichert werden soll. vol.at berichtet, dass das Projekt unter der Leitung von Richard Zink, einem Experten vom Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung und der Österreichischen Vogelwarte, vorangetrieben wird.
Die Ursachen für das Verschwinden dieser großartigen Eule sind vielfältig: Der Mensch hat ihr durch Abschüsse und den Verlust naturnaher Laubmischwälder mit alten Bäumen stark zugesetzt. Habichtskäuze sind auf Rotbuchen angewiesen, die das Nahrungsangebot für ihre Hauptnahrung – Mäuse – sichern.
Erfolgsbilanz und Herausforderungen
In die Wälder Österreichs zurückzuführen, ist das aktuelle Projekt nicht das erste seiner Art. Vor über 15 Jahren wurden bereits im Biosphärenpark Wienerwald sowie im Wildnisgebiet Dürrenstein die ersten Habichtskäuze freigelassen. Diese bis dato durchgeführten Maßnahmen sind bereits von Erfolg gekrönt: In den letzten Jahren konnten zahlreiche Jungvögel in freier Wildbahn aufgezogen werden. Seit 2011 brüten die wiederangesiedelten Tiere erfolgreich im Freiland, was zeigt, dass der Knoten platzen könnte, wenn die genetische Diversität ausreichend gewährleistet wird.
Im Almtal, das eine ausgezeichnete Anbindung an den Nationalpark Kalkalpen bietet, ist die Hoffnung groß, auch hier Bald in den Wäldern ein neues Vorkommen etablieren zu können. Ob das gelingen kann, hängt auch von der stabilen Population in den angrenzenden Gebieten ab, sodass ein Austausch zwischen diesen Gruppen möglich wird. Dieser Austausch ist entscheidend, um die genetische Vielfalt zu sichern und damit das Überleben der Art in den europäischen Metapopulationen zu gewährleisten. citizen-science.at hebt hervor, dass über 50 Zuchtpaare in Mitteleuropa aktiv an der Schaffung dieser Verbindung arbeiten.
Die nächsten Schritte
Für die kommenden Monate sind konkrete Maßnahmen geplant: Fünf bis zehn Habichtskäuze sollen in einem geräumigen Gehege im Wald gehalten werden, bis sie um den 90. Lebenstag in die Freiheit entlassen werden. Vor allem zu Beginn werden die Tiere mit Futter unterstützt, damit sie sich in ihrem neuen Lebensraum besser zurechtfinden. Langfristiges Ziel ist die Entwicklung eines Bestands von 20 bis 30 Brutpaaren, was auf eine stabile Population hindeutet. Dies ist eine große Herausforderung, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass der Klimawandel die Lebensbedingungen für Rotbuchen in den östlichen Regionen unter Druck setzen könnte. bundesforste.at informiert, dass Schutzgebiete und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung die Lebensbedingungen für den Habichtskauz in Österreich erheblich verbessern konnten.
Wirtschaft und Naturschutz sollten Hand in Hand gehen, denn da liegt was an: eine grüne Zukunft für den Habichtskauz und seine heimischen Wälder. Die Wiederansiedlung ist ein markanter Schritt und könnte nicht nur die biologischen Vielfalt fördern, sondern auch einen Beitrag zu einem umweltbewussten Österreich leisten.
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Ort | Bludenz, Österreich |
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