Zukunft des Tierheims in Füssen: Gemeinde ringt um Lösung!

Zukunft des Tierheims in Füssen: Gemeinde ringt um Lösung!
Reutte, Deutschland - Der Zweckverband Allgäuer Land hat sich am vergangenen Dienstag im Riedener Rathaus zur ersten Sitzung des Jahres getroffen. In diesem Jahr wird das 20-jährige Bestehen des Verbandes gefeiert. Dabei standen wichtige Themen auf der Agenda, vor allem die Zukunft des Tierheims und die geplante Entwicklung des Gewerbegebiets W80 im Füssener Westen. Wie Merkur berichtet, werden die Mitgliedsgemeinden dem Tierschutzverein Füssen und Umgebung eine jährliche Pauschale von 1,80 Euro pro Einwohner zur Verfügung stellen.
Die Diskussion um das Tierheim ist dringlich, denn das aktuelle Gebäude ist stark sanierungsbedürftig. Der Tierschutzverein hat bereits begonnen, nach einem neuen Grundstück zu suchen. Sollte nichts passendes zu finden sein, ist man bereit, das bestehende Gebäude zu renovieren oder neu zu errichten. Riedens Bürgermeister Andreas Haug machte zudem klar, dass die Gemeinde nicht für die Suche nach einem neuen Standort verantwortlich sei. Wenn alles nach Plan läuft, wird das Tierheim in Zukunft auch Pensionstiere aufnehmen, um die strategische Ausrichtung zu modernisieren. Die Bürgermeisterrunde ist sich einig, dass die Anbindung des derzeitigen Standorts nicht schlecht ist.
Gewerbegebiet als Chance für Unternehmen
Ein weiteres zentrales Thema der Sitzung war die Entwicklung des Gewerbegebiets W80, das zusätzliche Flächen für Unternehmen schaffen soll. Geplant ist, nach den Sommerferien mit den Bauarbeiten zu beginnen. Der Zweckverband zeigt sich optimistisch und erwartet einen planmäßigen Überschuss von 91.800 Euro für das Jahr – ein weiteres Zeichen dafür, dass der Verband schuldenfrei ist und in der Lage, wichtige Projekte voranzubringen.
In der Sitzung stellte Füssens Polizeichef Daniel Solcher auch den Kriminal- und Sicherheitsbericht vor. Besonders bemerkenswert ist, dass die verschärften Grenzkontrollen der Bundespolizei auch Einfluss auf die örtliche Polizei haben. Im vergangenen Jahr wurden 662 Anzeigen wegen Verstößen gegen den Natur- und Landschaftsschutz registriert. Dies zeigt, dass der Tierschutz ein breites Spektrum an Herausforderungen mit sich bringt.
Tierschutzskandal als mahnenes Beispiel
In den letzten Jahren steht das Thema Tierschutz auch im Kontext eines Skandals, der sich im Sommer 2019 ereignete. Tierschützer hatten in einem Milchviehbetrieb in Bad Grönenbach erschreckende Aufnahmen von Tierquälerei gemacht. Ein Landwirt trat einem Kälbchen ins Gesicht und eine lebende Kuh wurde mit einem Radlader durch den Stall geschleift. Der Prozess gegen einen Betroffenen beginnt bald am Landgericht in Memmingen. Dem 68-jährigen Vater und seinem 25-jährigen Sohn wird vorgeworfen, ihre Tiere nicht ausreichend versorgt zu haben, was zu massiven gesundheitlichen Problemen führte. Die Staatsanwaltschaft plant, ein Urteil bis Ende Oktober 2023 zu fällen, nachdem über 5.000 Tiere begutachtet wurden. Diese Vorkommnisse führen zu verstärkter Sensibilisierung für die Tierhaltung und den Forderungen nach klaren Haltungsgesetzen – wie BR aufgezeigt hat.
In einem weiteren Schritt wurde zudem eine eigene Kontrollbehörde gegründet, um die Tierschutzlagen in Großbetrieben besser überwachen zu können. Das Veterinäramt ist mit seinen sieben Stellen und der steigenden Verantwortung gefordert, auch engmaschigere Kontrollen durchzuführen. Mehr als 121.000 Rinder in über 1.400 Betrieben im Landkreis machen dies erforderlich. Der Skandal hat die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Themen Tierhaltung und Tierschutz gelenkt, jedoch bleiben die Umsetzung von Standards und die Nachfrage nach Produkten eine Herausforderung für die Landwirtschaft.
Die Entwicklung rund um den Tierschutz und die geplanten Projekte im Allgäuer Land zeigen, wie wichtig es ist, engagiert an der Verbesserung von Lebensbedingungen für Tiere und der wirtschaftlichen Infrastruktur zu arbeiten. Es bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten mit einem guten Händchen und dem richtigen Verantwortungsbewusstsein handeln.
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Ort | Reutte, Deutschland |
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