Dramatische Bergrettung: Wanderer auf Zugspitze in Not!

Fünf Bergsteiger gerieten bei einer Tour auf die Zugspitze in Gefahr. Dramatische Rettungseinsätze in Reutte und Ehrwald.
Fünf Bergsteiger gerieten bei einer Tour auf die Zugspitze in Gefahr. Dramatische Rettungseinsätze in Reutte und Ehrwald. (Symbolbild/ANAGAT)

Dramatische Bergrettung: Wanderer auf Zugspitze in Not!

Ehrwald, Österreich - Am 8. Juni unternahmen fünf Deutsche eine ambitionierte Bergtour vom Eibsee zur Zugspitze. Der Aufstieg war allerdings alles andere als unproblematisch. Die Gruppe knackte nicht nur den Gipfel, sondern ignorierte auch eine offizielle Sperre und wählte den gesperrten Bayernsteig sowie den Klettersteig „Stopselzieher“ für ihren Aufstieg. Als man den letzten Grat erreichte, trennten sich zwei Männer von der Gruppe, was zu dramatischen Szenen führen sollte. Der jüngere der beiden, ein 34-Jähriger, verlor die Orientierung und geriet in unwegsames Gelände, während seine Begleiter, ein 39-Jähriger, weiterhin versuchten, die Gruppe zusammenzuhalten. Er konnte jedoch nicht mehr helfen.

Das Unglück nahm seinen Lauf, als der 34-Jährige in einem steilen Überhang feststeckte und kein Mobiltelefon hatte, um Hilfe zu holen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die beiden Wanderer, die mit ihm unterwegs waren, sein Fehlen bemerkt und, als sie seine Hilferufe hörten, um 22:20 Uhr die Bergrettung Ehrwald alarmiert. Der 39-Jährige setzte gegen 23:30 Uhr einen Notruf ab und konnte seinen Standort per WhatsApp übermitteln.

Retter im Einsatz

Die Bergrettung Ehrwald folgte schnell dem Notruf. Ein Rettungshubschrauber entdeckte den 39-Jährigen, der stark unterkühlt und durchnässt war, sodass er umgehend ins Krankenhaus nach Reutte gebracht wurde. In der Zwischenzeit blieben die restlichen Wanderer in Kontakt mit den Einsatzkräften über den vermissten 34-Jährigen. Ein Team der Bergrettung hörte schließlich wiederholt Hilferufe und konnte den 34-Jährigen aufspüren, der, zum Glück unverletzt, aber stark unterkühlt war.

Die Bergung gestaltete sich als herausfordernd, da ein Einsatz per Hubschrauber nicht möglich war. Die Retter stiegen stattdessen über eine 60 Meter hohe Felswand auf, was schließlich um 05:50 Uhr zur Rettung des 34-Jährigen führte. Um 07:00 Uhr waren alle Einsatzkräfte und die geretteten Männer sicher im Bergrettungsheim in Ehrwald angekommen. Beide waren, trotz unzureichender Ausrüstung, körperlich unversehrt.

Winterliche Bedingungen

Die dramatischen Ereignisse waren jedoch nicht die einzigen Herausforderungen in den letzten Tagen an der Zugspitze. Am Samstag vor der Bergrettung wurden Notrufe von insgesamt 29 Personen auf ca. 2.500 Metern Höhe abgesetzt, die am Zugspitzplatt blockiert waren. Diese wurden von sieben Einsatzkräften der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen gerettet. Der starke Neuschnee von rund 60 Zentimetern sorgte für winterliche Verhältnisse und machte den Aufstieg zur Zugspitze zu einer gefährlichen Angelegenheit.

Die Alpenvereine und örtlichen Organisationen warnen derzeit eindringlich vor den Bedingungen. Die Wege zu wichtigen Hütten wie der Höllentalangerhütte sind zwar schneefrei, aber zahlreiche Anstiege sind nur für erfahrende Bergsteiger mit der notwendigen Ausrüstung möglich. Der Alpenverein München & Oberland rät insbesondere davon ab, den zwischen Knorrhütte und Sonnalpin zu begehen oder über den Höllentalweg zur Zugspitze zu steigen, wo die winterlichen Bedingungen eine erhebliche Gefahr darstellen.

Die Bergrettung bleibt eine tragende Säule der alpine Sicherheit in Tirol. Dank moderner Rettungssysteme und einer umfangreichen Ausbildung bleibt die Region eines der sichersten Alpin-Länder der Welt. Doch wie die aktuellen Ereignisse zeigen, ist Vorsicht geboten, und Selbstüberschätzung kann schnell zu gefährlichen Situationen führen. Dank des Engagements der Retter und der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Bergwacht können sich Wanderer auf schnelle Hilfe verlassen, sollten sie einmal in Not geraten.

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OrtEhrwald, Österreich
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