Demenz-Stammtisch in Reutte: Austausch für pflegende Angehörige!

Demenz-Stammtisch in Reutte: Austausch für pflegende Angehörige!
Reutte, Österreich - In Reutte gibt es einen Ort, an dem sich Angehörige von Demenzerkrankten regelmäßig treffen: Der Demenz-Stammtisch hat sich in den letzten zehn Jahren als wertvolle Anlaufstelle etabliert. Diese Treffen finden jeden dritten Montag im Monat um 18 Uhr im Seminarraum des Hotel Mohren statt. Hier können sich rund drei bis 15 Personen austauschen und ihre Erfahrungen sowie Herausforderungen teilen, die die Pflege von Demenzkranken mit sich bringt. Wie die Plattform meinbezirk.at berichtet, bietet der Stammtisch nicht nur eine Plattform für Gespräche, sondern auch einen geschützten Raum für Vertrauen und Vertraulichkeit.
Demenz ist eine Erkrankung, die viele Menschen unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Lebensstil betrifft, hauptsächlich jedoch ältere Personen. Der Verlauf der Krankheit ist schleichend und oft fortschreitend, eine Heilung ist jedoch bisher nicht möglich. Darum ist es umso wichtiger, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Alois Gratl und Elisabeth Schuster bringen umfassendes Wissen über Demenz mit und stehen den Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass viele Betroffene von ihren Familienangehörigen zu Hause versorgt werden, oft aber an ihre Grenzen stoßen. Daher ist es wichtig, sich Informationen und psychosoziale Unterstützung zu holen.
Unterstützung und Austausch für Angehörige
Ein zentrales Anliegen des Stammtisches ist es, den Angehörigen zu helfen, die sich oft überfordert fühlen. Wie auf pflege.de dargelegt, ist es entscheidend, rechtzeitig Informationen über Hilfsangebote und Unterstützungssysteme zu beziehen. Pflegegrade, die über den Medizinischen Dienst oder vergleichbare Institutionen festgestellt werden, ermöglichen Zuschüsse für die Pflege und zusätzliche Hilfen im Alltag. Mit einem Pflegegrad 1 haben Angehörige beispielsweise Anspruch auf einen monatlichen Entlastungsbetrag von 131 Euro.
Die Themen der Stammtisch-Treffen rotierten um praktische Erfahrungen im Umgang mit Demenz und die Bewältigung von Stimmungsschwankungen und Verhaltensänderungen bei Erkrankten. Zusätzlich werden Fachvorträge von Ärzten, Rechtsanwälten und Pflegern organisiert, um den Angehörigen weiteres Wissen zu vermitteln. Selbsthilfegruppen spielen hierbei eine bedeutende Rolle, denn sie bieten nicht nur emotionale Unterstützung, sondern auch Informationen zu rechtlichen und medizinischen Fragen, die Angehörige oft belasten. Dabei ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen und auch Entlastungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen, um nicht selbst zu erkranken.
Wer Interesse hat, kann am nächsten Treffen am Montag, den 16. Juni, von 18:00 bis 19:30 Uhr im Hotel Mohren in Reutte teilnehmen. Informationen über weitere Angebote und Selbsthilfegruppen sind zudem über örtliche Pflegestützpunkte oder Selbsthilfekontaktstellen erhältlich, wie auf wegweiser-demenz.de zu finden ist. Auch virtuelle Selbsthilfegruppen bieten Angebote für Angehörige, die derzeitig stark eingebunden sind oder in ländlichen Regionen leben. Letztlich geht es darum, das Zusammensein und den Austausch zu fördern, da viele Angehörige in ähnlichen Situationen stecken und voneinander lernen können.
Interessierte sollten keinesfalls zögern, Informationen in Anspruch zu nehmen und sich beispielsweise über die App „in.kontakt“ des Vereins „wir pflegen“ zu vernetzen. Jeder Austausch kann helfen, den oft schweren Alltag ein Stück leichter zu machen.
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Ort | Reutte, Österreich |
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