Krise im heimischen Film: Förderstopp bringt Projekte an den Abgrund!

In Österreich ruft die Filmbranche aufgrund eines Auszahlungsstopps Notstand aus, zahlreiche Projekte stehen auf der Kippe.
In Österreich ruft die Filmbranche aufgrund eines Auszahlungsstopps Notstand aus, zahlreiche Projekte stehen auf der Kippe. (Symbolbild/ANAGAT)

Krise im heimischen Film: Förderstopp bringt Projekte an den Abgrund!

Tirol, Österreich - In der heimischen Filmszene herrscht Alarmstimmung! Aufgrund eines Auszahlungsstopps des Ergänzungsmodells ÖFI+ sehen sich zahlreiche Filmproduzenten vor große Herausforderungen gestellt. Ein Notstand wurde ausgerufen, nachdem die österreichische Bundesregierung Sparpläne bekanntgab. Laut dem Produzenten Arash T. Riahi sind derzeit 10 bis 20 österreichische Filmprojekte in Gefahr oder müssen möglicherweise ins Ausland abwandern. Projekte wie sein geplanter Film „Riot / Girl“ stehen in der Warteschleife, während das Casting vorübergehend eingestellt wurde, da unklar ist, ob externe Fördergeber die fehlende Million aufbringen können.

Die Situation hat sich dramatisch entwickelt, seit am 15. Januar der Stopp der Förderungen angekündigt wurde, der für das gesamte Jahr 2025 gelten soll. Kritiker warnen vor einem vorhersehbaren Fiasko des Fördermodells, das eigentlich als ungedeckelt kommuniziert wurde. Die negativen Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Filmwirtschaft sind bereits spürbar, und es wird befürchtet, dass viele Firmen auf der Strecke bleiben könnten. Glehr, der Produzent des Films „Gentle Monster“, betont, dass die Dreharbeiten möglicherweise nach Deutschland verlagert werden müssten, um dort mehr Fördergelder in Anspruch nehmen zu können.

Hintergründe der Förderproblematik

Der Auszahlungsstopp kam nicht überraschend: Im Vorfeld hatte das österreichische Filminstitut (ÖFI) bereits über einen Antragsstopp informiert, der durch ein Budgetprovisorium bedingt war. Die bereits zugesagten Mittel für 2024 verzögerten sich, und die hohe Nachfrage nach dem Fördermodell führte dazu, dass das Budget 2025 vorzeitig ausgeschöpft wurde. Ganze 37,5 Millionen Euro stehen für das Jahr 2025 zur Verfügung, doch selbst zusätzliche 10 Millionen Euro konnten nicht alle Förderzusagen abdecken. Die Kulturminister Werner Kogler kündigte zwar 13,8 Millionen Euro zur Unterstützung an, dennoch bleibt die Unsicherheit in der Branche spürbar.

Die strengen Richtlinien des Fördersystems wurden zu spät angepasst, was in Kombination mit dem Auszahlungsstopp zu ernsthaften Problemen führte. Die Filmbranche könnte weiterhin dramatische Einbußen erleben, falls keine schnellen und unbürokratischen Lösungen herbeigeführt werden. Riahi und Dunja Bernatzky, Geschäftsführerin von Arx Anima, verlangen ein Umdenken, um die Wertschöpfung in Österreich zu halten.

Die Rolle der Filmszene in Österreich

Trotz der widrigen Umstände zeigten sich die bisherigen Eckdaten der Filmwirtschaft in Österreich vielversprechend. 2023 lag das Budget der Filmförderstellen bei 115 Millionen Euro, ein Anstieg von 30,5% gegenüber 2022. Zudem wurde die Anzahl der verkauften Kinokarten auf 11,7 Millionen erhöht, was einem Plus von 16,8% entspricht. So sehr die aktuelle Krise auch zuschlägt, internationale Erfolge und steigende Zuschauerzahlen untermauern die Relevanz der heimischen Filmindustrie.

In der jüngeren Geschichte wurden österreichische Filme in 51 Ländern veröffentlicht und erzielten dabei 1,5 Millionen Besuche. Der Marktanteil österreichischer Filme erreicht derzeit 8,1%, den höchsten Wert seit 2004. Dies zeigt, dass trotz der Unsicherheiten im Förderbereich gut gearbeitet wird und das Publikum Interesse zeigt.

Die Branche ist gefordert, neue Wege zu finden, um die Herausforderungen zu meistern. Die Gespräche mit dem Kultur- und Wirtschaftsministerium sind bereits im Gange, und es bleibt zu hoffen, dass rasche Lösungen gefunden werden, um die leidenschaftlichen Projekte in Österreich zu retten. Die Filmerinnen und Filmer sind bereit, zu kämpfen, damit auch in Zukunft in den heimischen Kinos spannende Geschichten erzählt werden können.

Für weitere Informationen über die aktuelle Situation in der Filmwirtschaft, siehe Tiroler Tageszeitung, ORF und das Österreichische Filminstitut.

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OrtTirol, Österreich
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