Gewessler fordert Politik für die Menschen: Ist Innsbruck bereit für den Wandel?

Gewessler fordert Politik für die Menschen: Ist Innsbruck bereit für den Wandel?

Innsbruck, Österreich - In einem aktuellen Interview mit MeinBezirk hat Leonore Gewessler, ehemalige Klimaschutzministerin und stellvertretende Parteisprecherin der Grünen, ihre kritische Sicht auf die Bundesregierung und die eigene Partei zum Ausdruck gebracht. Der Anlass war die Landesversammlung der Tiroler Grünen in Innsbruck, wo sie ihre Kandidatur als Bundessprecherin ankündigte. Gewessler appelliert an die Grüne Partei, wieder stärker den Kontakt zu den Menschen zu suchen.

Die Wahl zur neuen Parteispitze findet am 29. Juni beim Bundeskongress in Wien statt. Gewessler erklärte, dass die Grünen seit der letzten Nationalratswahl in der Opposition sind und gab zu, dass es gemeinsame Fehler gegeben habe. In ihren Augen ist es jetzt wichtiger denn je, Empathie in der Politik zu zeigen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zurückzugewinnen.

Politik mit Verantwortung

Gewessler kritisiert dabei nicht nur die aktuellen Sparmaßnahmen der Regierung, insbesondere im Umwelt- und Sozialbereich, sondern hebt auch hervor, dass diese Entscheidungen unehrlich sind, besonders die Kürzungen im Klimaschutz. Sie möchte, dass die Grünen eine stärkere Organisation werden, die mehr Menschen begeistert und für deren Bedürfnisse einsteht. Ihre Vision sieht vor, dass künftige Generationen auf einen intakten Planeten blicken können und dabei stellt sie einen Zusammenhang zwischen den gegenwärtigen globalen Herausforderungen, wie dem Ukraine-Krieg oder dem Aufstieg des Rechtsextremismus, und dem Handeln der Politik her.

„Da liegt was an“, ruft sie dazu auf, laut über die Sorgen der Bevölkerung zu sprechen und sich aktiv an der politischen Gestaltung zu beteiligen. Gewessler möchte, dass die Menschen in Innsbruck sich aktiv in die Stadtpolitik einbringen und die Stadt gemeinsam verbessern. Sie plädiert für eine ganzheitliche politische Beteiligung, die nicht nur auf die schnelle Umsetzung von Maßnahmen abzielt, sondern auch demokratische Prozesse sichert, was sich auch in den Überlegungen zu einer stärkeren Einbindung der Bürger in politische Entscheidungen widerspiegelt.

Zusammenarbeit für eine bessere Zukunft

In ihrem Rahmen möchte Gewessler auch den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. Der Zusammenhang zwischen Energie-, Klimapolitik und Sicherheitspolitik hat sich vor allem durch den Angriff Russlands auf die Ukraine im Jahr 2022 verdeutlicht. Der Druck zur schnellen Transformation könnte dabei jedoch demokratische Prozesse gefährden – das ist ein Dilemma, das auch von der Bundeszentrale für politische Bildung in einem aktuellen Bericht thematisiert wird. Die notwendige Bürgerbeteiligung darf nicht unter den Tisch fallen, um lokale Belange nicht zu ignorieren.

Die Grünen, so Gewessler, sollen als Partner an der Seite der Menschen agieren, ihre Stimme stärken und sich für eine Politik einsetzen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger erleichtert, anstatt es zu belasten. Sie wolle einen Wandel gestalten, der Raum für alle Stimmen lässt und so die Qualität der Demokratie verbessert. „Wir müssen neue Antworten auf die Herausforderungen der Zeit finden“, betont sie in ihrem Aufruf zur Mitgestaltung.

Um diese gesellschaftliche Transformation voranzutreiben, müssen politische Anstrengungen unternommen werden, um eine qualitativ hochwertige Bürgerbeteiligung zu fördern. Ein gemeinschaftliches Handeln, das alle gesellschaftlichen Stimmen einbezieht, ist unerlässlich, um das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen und eine lebenswerte Zukunft zu sichern. Gewessler spürt, dass die Menschen für eine bessere Welt kämpfen und dass jede Stimme zählt. Damit stellt sie eine Verbindung zu den aktuellen Herausforderungen her und nimmt den Puls der Zeit auf.

Zusammengefasst, die Welt wird nicht von allein besser – das zeigt sich auch daran, dass das Engagement der Grünen und das Einbringen der Bürger essenziell sind, um die politischen Weichen richtig zu stellen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.