Greta Thunberg und Aktivisten: Israel stoppt Hilfsschiff für Gaza!

Israels Marine hat das Gaza-Solidaritätsschiff mit Greta Thunberg abgefangen. Der Einsatz soll auf die humanitäre Krise hinweisen.
Israels Marine hat das Gaza-Solidaritätsschiff mit Greta Thunberg abgefangen. Der Einsatz soll auf die humanitäre Krise hinweisen. (Symbolbild/ANAGAT)

Greta Thunberg und Aktivisten: Israel stoppt Hilfsschiff für Gaza!

Ashdod, Israel - Am 10. Juni 2025 sorgte das Gaza-Solidaritätsschiff „Madleen“, mit der bekannten Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg an Bord, für weltweites Aufsehen, als es in der Nacht von Sonntag auf Montag von der israelischen Marine gestoppt wurde. Die „Madleen“ war vor einer Woche von Sizilien aus in See gestochen, um dringend benötigte Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Versorgung in den Gazastreifen zu bringen. Die Aktivisten an Bord hatten die humanitäre Situation im Gazastreifen, die sich aufgrund des längeren Konflikts und der Blockade weiter zuspitzt, ins Licht der Öffentlichkeit rücken wollen. Tiroler Tageszeitung berichtet, dass das Schiff am Montagabend in der israelischen Hafenstadt Ashdod einlief, nachdem es in internationalen Gewässern abgefangen worden war.

In einem Video äußerte Thunberg, dass sie und die anderen Aktivisten „entführt“ wurden. Das israelische Außenministerium gab bekannt, dass alle Passagiere, darunter auch eine französische EU-Parlamentarierin, „in Sicherheit und unbeschadet“ seien und mit Lebensmitteln und Wasser versorgt worden seien. Sie würden am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv ausreisen, während die, die sich weigerten, Ausweisungen zu unterschreiben, vor eine Justizbehörde gebracht werden sollten.

Hintergründe und Reaktionen

Der Vorfall macht deutlich, dass die israelische Regierung die Ankunft des Schiffs um jeden Preis verhindern wollte. Der Verteidigungsminister Israel Katz hatte zuvor die Marine angewiesen, das Boot abzufangen, und warnte die Aktivisten, dass sie Gaza nicht erreichen würden. Kritiker werfen Thunberg vor, das Ausmaß des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 zu ignorieren, das den aktuellen Gazakrieg auslöste. Seitdem sind mehr als 54.800 Palästinenser ums Leben gekommen, während Israel die Lieferung von Hilfsgütern fast drei Monate lang blockiert hatte. In den letzten Wochen gab es jedoch zu vermerken, dass diese Blockade etwas gelockert wurde, wie die Zeit ausführlich schilderte. Das Schiff sollte ursprünglich am Montagmorgen in Gaza ankommen, bevor es gestoppt wurde.

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal – es mangelt an Lebensmitteln, Trinkwasser, Medikamenten und anderen alltäglichen Bedarfsgegenständen, was die Situation für die Zivilbevölkerung unerträglich macht. Seit Wochen sind Organisationen wie UNICEF besorgt über die Zustände und warnen davor, dass der Zugriff auf Hilfsgüter entscheidend für die Überlebenschancen der Zivilisten ist. Eine neue Initiative, die „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF), plant die Neuorganisation der Verteilung von Hilfsgütern, jedoch steht auch diese unter kritischer Beobachtung. Gesponsert durch US-Sicherheitskräfte, verfolgt sie das Ziel, den Zugang zur Hilfe zu kontrollieren, was bereits Bedenken bezüglich der Sicherheit und Neutralität aufwirft.

Blick in die Zukunft

Trotz der Rückschläge zeigen die Aktivisten Entschlossenheit. Es wurde bereits angekündigt, dass ein erneuter Versuch unternommen werden soll, nach Gaza zu segeln. Thunberg hat sich neben ihrem Engagement für Klimaschutz auch verstärkt für die Belange der palästinensischen Bevölkerung eingesetzt. Ihre Botschaften verlangen nicht nur Aufmerksamkeit, sondern konfrontieren auch die internationale Gemeinschaft mit den schwerwiegenden Auswirkungen des Konflikts und der anhaltenden humanitären Krise im Gazastreifen. Die Frage bleibt, wie die Weltgemeinschaft auf diese Herausforderungen reagieren wird und ob eine Lösung in Sicht ist.

Die Situation bleibt angespannt, und während Maßnahmen zur Unterstützung der Menschen im Gazastreifen geplant werden, sind die Widerstände und die geopolitischen Spannungen weiter präsent. Eine Deeskalation des Konflikts und eine humanitäre Lösung scheinen dringend erforderlich, doch ob dies zeitnah gelingen kann, bleibt abzuwarten.

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OrtAshdod, Israel
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