Gemeinsam stark: Inklusion hautnah am Schau-Bauernhof erleben!
Am 12.06.2025 erlebten Menschen mit Behinderungen am Schau-Bauernhof in Tirol durch inklusives Projekt aktive Teilhabe und Förderung.

Gemeinsam stark: Inklusion hautnah am Schau-Bauernhof erleben!
Am 12. Juni 2025 verwandelte sich der Schau-Bauernhof der Erlebnissennerei Zillertal in einen Ort der Begegnung und des gemeinsamen Erlebens. Im Rahmen des Projekts „Inklusion erleben – Gemeinsam anpacken am Schau-Bauernhof“, initiiert von der Jungbauernschaft/Landjugend Bezirk Schwaz, der Lebenshilfe Tirol und der Erlebnissennerei Zillertal, wurden Menschen mit Behinderungen aktiv in den bäuerlichen Alltag integriert. Hierbei wurde den TeilnehmerInnen die Möglichkeit gegeben, in einem kreativen und unterstützenden Umfeld zu agieren und ihre Fähigkeiten einzubringen. Top Tirol berichtet, dass das Ziel des Projekts darin besteht, Selbstwertgefühl und neue Perspektiven zu stärken.
Die Veranstaltung bot ein vielfältiges Programm. Die TeilnehmerInnen fütterten Tiere, spielten mit Ziegen, Schafen und Hasen und besuchten sogar einen „Ziegenkindergarten“. Ein Highlight war die Herstellung von Heuherzen, ein kreatives Betätigungsfeld, das sowohl Spaß brachte als auch das Gemeinschaftsgefühl stärkte. Zusätzlich wurden frisches Heumilchjoghurt und andere Leckereien als Stärkung serviert – ein kleiner aber feiner Beitrag zur nachhaltigen Ernährung.
Gemeinsame Werte und Bedeutung von Inklusion
Der Geschäftsführer der Jungbauernschaft/Landjugend Bezirk Schwaz, Gabriel Fender, betont die Wichtigkeit solcher Aktivitäten für Menschen mit Behinderungen. „Wir möchten ein Zeichen setzen und zeigen, dass Inklusion nicht nur ein Schlagwort ist, sondern eine Realität, die aktiv gelebt werden muss“ sagt Fender. Manuela Hochmuth von der Lebenshilfe Tirol ergänzt, dass durch solche Erlebnisse die Persönlichkeitsentwicklung, Selbstwahrnehmung und sozialen Kompetenzen gefördert werden können.
Inklusion ist jedoch weit mehr als nur gemeinsame Aktivitäten. Laut der Lebenshilfe Tirol haben Menschen mit Behinderungen das Recht, in einer barrierefreien und akzeptierenden Gesellschaft zu leben. Es geht darum, dass alle Menschen als vollwertige Mitglieder der Gemeinschaft anerkannt werden und gleichberechtigt an Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe teilhaben können. Es wird ein klarer Unterschied zwischen Integration, wo das Individuum oft Anpassungen vornehmen muss, und Inklusion gemacht, wo alle gemeinsam leben und lernen können. Lebenshilfe Tirol hebt hervor, dass Inklusion eine Querschnittsaufgabe ist, die alle Bereiche des Lebens umfasst.
Ein Blick über die Grenzen
Die Herausforderungen der Inklusion sind nicht nur in Österreich, sondern auch international spürbar. In Deutschland leben etwa 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung, was ungefähr 10% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die UN-Behindertenrechtskonvention, die auch von Österreich unterzeichnet wurde, erkennt die gesellschaftliche Teilhabe als Menschenrecht. Trotz aller Bemühungen gibt es jedoch noch viel nachzuholen, vor allem im Bildungsbereich, wo oft zwei getrennte Systeme bestehen. Deutschlandfunk berichtet, dass über 60% der Lehrkräfte Inklusion als wünschenswert erachten, aber weniger als ein Drittel glaubt, dass sie praktisch umsetzbar ist.
Die Herausforderungen bei der Umsetzung inklusive Gesellschaften erfordern einen kontinuierlichen Wandel – von der De-Institutionalisierung großer Wohneinrichtungen hin zu personenzentrierten Wohnangeboten in den Gemeinden. Umso wichtiger ist es, dass Veranstaltungen wie am Schau-Bauernhof stattfinden, um das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen und allen Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Inklusive Projekte, die einen aktiven Austausch und gemeinsames Erleben fördern, sind die Basis für eine Gesellschaft, in der niemand ausgeschlossen wird. Daher ist es von großer Bedeutung, dass solche Initiativen weiter unterstützt und ausgebaut werden – für ein Miteinander, das die Vielfalt unserer Gemeinschaft in den Vordergrund stellt.