Trauer und Unterstützung: Schulen in Leibnitz reagieren auf Graz-Amoklauf

Trauer und Unterstützung: Schulen in Leibnitz reagieren auf Graz-Amoklauf
Graz, Österreich - Am Gymnasium Leibnitz herrscht nach dem schrecklichen Amoklauf in Graz, der am Dienstagvormittag am BORG Dreierschützengasse stattfand, große Betroffenheit. Direktor Josef Wieser berichtet, dass viele Schüler Verbindungen zu dieser Schule hatten. Trotz der emotionalen Situation wurden die mündlichen Prüfungen wie geplant durchgeführt, wobei während dieser Prüfungen eine Trauerminute für die Opfer abgehalten wurde. Lehrkräfte standen den Schülern bei, sprachen das Thema sensibel an und boten ihre Unterstützung an.
In den kommenden Tagen werden die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Schule verstärkt. Die Polizei hält sich verstärkt in der Umgebung auf, um den Schülern ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Interessanterweise existiert bereits ein Notfallplan für Amokläufe, dieser soll jedoch überarbeitet werden, um auf die aktuellen Bedürfnisse noch besser einzugehen.
Prüfungen und Schulschließungen
An der HTBLA Kaindorf mussten einige Prüfungen aufgrund der Umstände verschoben werden. Selbst die Diplomüberreichung, die für Mittwoch angesetzt war, wurde abgesagt. Die Schule zeigt sich zutiefst betroffen, insbesondere die Lehrenden, die aus Graz stammen. In den Tagen nach dem Vorfall wurde eine Dialogoase eingerichtet, die den Schülern Raum für Gespräche und den Austausch über ihre Gefühle bieten soll.
Die MS 1 Leibnitz blieb am Dienstag schulfrei, der Mittwoch war für die Schüler "anders als sonst". An der MMS Großklein ist die Stimmung besonders dramatisch, da die Schule direkt mit einem Todesopfer verbunden ist. Auch hier musste ein geplanter Ausflug nach Graz abgesagt werden. Ein Krisenteam ist im Einsatz, um Unterstützung zu gewährleisten und die Schüler angemessen zu begleiten. Im Bildungszentrum Silberberg wurde der "Tag der Technik" abgesagt, die Schüler wurden dennoch gut unterstützt.
Krisenbewältigung im Fokus
Laut bmb.gv.at bleibt das BORG Dreierschützengasse für den Rest der Woche geschlossen. Der Unterricht soll am Montag, den 16. Juni, wieder aufgenommen werden. Jugendliche, die die Geschehnisse noch nicht verarbeitet haben, gelten automatisch als entschuldigt. Für Maturantinnen und Maturanten wird es die Möglichkeit geben, Ersatztermine vor dem Sommer oder im Herbst zu wählen. In den ersten Schultagen liegt der Fokus auf Trauma- und Krisenbewältigung. Schulpsychologen und andere Fachkräfte für Krisenintervention werden vor Ort sein, um individuelle Beratungs- und Unterstützungsangebote anzubieten.
Ein Informationszentrum für Angehörige wurde in der ASKÖ-Halle eingerichtet, während ein Begegnungsraum in der Helmut List Halle bereitsteht, damit Betroffene gemeinsam die Geschehnisse verarbeiten können. Außerdem gibt es eine Telefonhotline der Bildungsdirektion Steiermark, die unter 0664 80 345 55 665 erreichbar ist. Diese Unterstützung wird durch Schulpsychologen aus anderen Bundesländern ergänzt.
Die ISB Bayern bietet eine Handreichung zur Krisenintervention an Schulen, um Schulleitungen bei der Implementierung von Krisenteams zu unterstützen. Diese Materialien fokussieren sich auf Prävention, Akutfälle und Nachsorge.
Die Stimmung unter den Schülern ist betroffen, doch sie sind nicht ängstlich. Die Schulen in Leibnitz arbeiten hart daran, ihren Schülern Zeit und Raum zu geben, um die Erlebnisse zu verarbeiten und den notwendigen Halt zu finden.
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Ort | Graz, Österreich |
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