Trauer um Hana: Graz nimmt Abschied von der 15-jährigen Amoklauf-Opfer

Trauer um Hana: Graz nimmt Abschied von der 15-jährigen Amoklauf-Opfer
Dreierschützengasse, 8010 Graz, Österreich - Am 13. Juni 2025 versammelten sich rund 500 Menschen in Graz, um Abschied von der 15-jährigen Hana A. zu nehmen, die beim tragischen Amoklauf an ihrem Bundes-Oberstufenrealgymnasium ihr Leben verlor. Die Trauerfeier fand auf dem Vereinsgelände der Bosniaken Steiermark statt und war geprägt von tiefem Schmerz und gemeinsamer Trauer. Hanas Vater, Dzevad A., hob den Holzsarg mit seinen Freunden aus dem Leichenwagen, der mit einem grünen Leichentuch bedeckt war – einer Farbe, die im Koran das Paradies symbolisiert. Sanitäter mussten nach einem Schwächeanfall einer Frau beistehen, die zusammen mit Hanas Mutter schwer betroffen war.
Imam Sabahudin Hašić sprach während der Zeremonie über den gemeinsamen Schmerz der Anwesenden und die Hoffnung auf Frieden. Gemeinderat Horst Alic, der die Grazer Bürgermeisterin vertrat, äußerte sein Mitgefühl als Vater. Nach der Trauerfeier versammelten sich alle Anwesenden, um gemeinsam mit dem Imam zu beten, bevor der Leichenwagen von der Polizei zur Bundesstraße begleitet wurde, um Hana schließlich nach Bosnien zu überführen, wo sie beerdigt werden soll, wie Bild berichtet.
Der Amoklauf in Graz
Der Amoklauf ereignete sich am Dienstagmorgen, dem 11. Juni 2025, kurz vor 10 Uhr, als ein 21-jähriger ehemaliger Schüler in zwei Klassenräumen des BORG in der Dreierschützengasse das Feuer eröffnete. Insgesamt zehn Menschen, darunter acht Schüler und zwei Erwachsene, verloren dabei ihr Leben. Der Täter nahm sich nach der Tat das Leben. Zudem wurden 30 weitere Personen, darunter Schüler und Lehrer, teilweise schwer verletzt, wie oe24 und Tagesschau berichten.
Die Polizei mobilisierte über 300 Kräfte, darunter mehrere Cobra-Einheiten, während zahlreiche Hubschrauber im Einsatz waren. Der Täter verwendete zwei legal besessene Schusswaffen – eine Lang- und eine Kurzwaffe. In seiner Wohnung fand die Polizei nicht nur einen Abschiedsbrief, sondern auch eine nicht funktionstüchtige Rohrbombe sowie Pläne für einen Sprengstoffanschlag, die jedoch verworfen wurden. Laut Experten könnte jahrelanges Mobbing zu dieser Tragödie geführt haben, was die tiefen und schmerzhafte Debatte über Mobbing und seine tödlichen Folgen anheizt.
Trauer und Reflexion
Im Anschluss an die schockierende Schießerei hatte die österreichische Regierung eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen. Alle öffentlichen Veranstaltungen in der Steiermark wurden abgesagt, und die Flaggen an öffentlichen Gebäuden wurden auf halbmast gesetzt, um der Opfer zu gedenken. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker äußerten sich betroffen über das Geschehen und versicherten den Opfern und deren Angehörigen ihr Mitgefühl. In vielen Gemeinden fanden Trauergottesdienste und Gedenkaktionen statt.
Inmitten dieser Tragödie wird auch eine Diskussion über die Waffengesetze in Österreich laut. Kritiker verlangen eine Überprüfung der bestehenden Regelungen, da die Hürden für den Waffenerwerb als nicht ausreichend angesehen werden. Sicherheitsbehörden berichteten zudem von weiteren Drohungen gegen Schulen, die als Trittbrettfahrer-Aktionen eingestuft wurden, was die angespannte Lage in der Bevölkerung weiter erhöht.
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Ort | Dreierschützengasse, 8010 Graz, Österreich |
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