Grüne fordern Psychotests für Waffenbesitzer nach Amoklauf in Hamburg

Die Grünen fordern nach dem Amoklauf in Hamburg psychologische Tests für Waffenbesitzer. Eine Gesetzesänderung wird diskutiert.
Die Grünen fordern nach dem Amoklauf in Hamburg psychologische Tests für Waffenbesitzer. Eine Gesetzesänderung wird diskutiert. (Symbolbild/ANAGAT)

Grüne fordern Psychotests für Waffenbesitzer nach Amoklauf in Hamburg

Graz, Österreich - Die Diskussion um Veränderungen im Waffenrecht wird in den letzten Tagen zunehmend lauter, insbesondere im Licht tragischer Vorfälle, die erneut die öffentliche Sicherheit ins Rampenlicht rücken. Nach dem rechtsterroristischen Anschlag von Hanau fordern die Grünen im Bundestag die Einführung psychologischer Tests für alle Waffenbesitzer. Ein entsprechender Antrag soll am Donnerstag im Bundestag eingebracht werden, berichtet Krone.

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, argumentiert, dass eine gründliche Überprüfung der persönlichen Eignung hinsichtlich psychologischer Aspekte dringend notwendig sei. Sie betont, dass es nicht zur Gefahr für die betreffende Person oder andere kommen darf, wenn Defizite in der Zuverlässigkeit festgestellt werden. Zudem fordert sie von der Bundesregierung, sicherzustellen, dass die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen wird, sobald die persönliche Eignung nicht mehr gegeben ist. Dies könnte möglicherweise verhindern, dass ein weiteres Unglück geschieht, ähnlich dem Amoklauf von Hanau, bei dem die Waffenlobby Einfluss auf die EU-Richtlinie zum Waffenrecht genommen hatte, sodass wichtige Maßnahmen wie Psychotests abgelehnt wurden.

Politische Reaktionen und weitere Entwicklungen

Inmitten wachsender Sorgen über die Sicherheit, die ein illegaler oder unverantwortlicher Waffenbesitz mit sich bringt, nimmt auch die Diskussion um die jüngsten Ereignisse in Hamburg Fahrt auf. Dort kam es zu einem Amoklauf, der acht Todesopfer forderte und erneut verdeutlicht, wie notwendig eine Verschärfung des Waffenrechts ist. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat bereits eine Überprüfung des im Januar vorgelegten Gesetzentwurfs angekündigt, der ein Verbot von kriegswaffenähnlichen, halbautomatischen Waffen für Privatpersonen vorsieht. Dennoch fällt die im Hamburger Amoklauf verwendete Waffe, eine halbautomatische Pistole, nicht unter dieses Verbot, was die Debatte weiter anheizt.

Die Grünen fordern, dass alle Antragsteller auf Waffenbesitz – nicht nur unter 25-Jährige – ein psychologisches Gutachten vorlegen müssen. Dies stößt bei anderen Parteien auf gemischte Reaktionen. Die Gewerkschaft der Polizei drängt auf eine sofortige Verschärfung des Waffenrechts, während Politiker der FDP skeptisch gegenüber weiteren Gesetzesverschärfungen sind und vor emotionalen Reaktionen warnen. Die SPD fordert eine Klärung der Umstände, die dazu führten, dass der Täter trotz legalem Waffenbesitz keine Anzeichen einer Gefahr aufzeigte.

Öffentliche Sicherheit im Fokus

Die Debatte um psychologische Tests für Waffenbesitzer hat nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich Relevanz. In Anbetracht der jüngsten Vorfälle darf die Sicherheit der Bürger nicht auf der Strecke bleiben. Es bleibt zu hoffen, dass diese tragischen Ereignisse als Weckruf dienen und politische Maßnahmen ergriffen werden, die helfen, solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Für weitere Informationen und aktuelle Updates zu diesem Thema besuchen Sie die Seiten von RND sowie Nau.

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OrtGraz, Österreich
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