Alarmierende Zahlen: Geschlechtskrankheiten steigen - Ausstellung in Wien!

Währing, Österreich - Ein ernster Blick auf Geschlechtskrankheiten: Das Naturhistorische Museum (NHM) in Wien eröffnet eine umfassende Sonderausstellung, die sich mit dem immer präsenteren Thema der sexuell übertragbaren Infektionen (STI) beschäftigt. In Zeiten, in denen europaweit ein Anstieg von Geschlechtskrankheiten verzeichnet wird, ist Aufklärung unerlässlich. Laut der Europäischen Gesundheitsagentur ECDC stieg die Anzahl der Gonorrhö-Fälle seit 2014 erschreckende 300 % auf nahezu 100.000 im Jahr 2023. Gleichzeitig haben sich die Syphilis-Fälle in der EU und den EWR-Staaten verdoppelt, auf über 40.000.
Die W24 berichtet, dass die Ausstellung im historischen Narrenturm zahlreiche Krankheiten wie Syphilis, Gonorrhö, HPV und HIV behandelt. NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland hebt hervor, wie wichtig es ist, offen über diese Themen zu reden. Neben historischen Moulagen und aktuellen Fotos von Krankheitsbildern wird auch die Stigmatisierung von Infizierten thematisiert.
Vorbeugung und Aufklärung
Die Ausstellung verfolgt das Ziel der Prävention. Vorbeugende Maßnahmen sind besonders wichtig, da viele sexuell übertragbare Krankheiten mit einer lebenslangen Medikamenteneinnahme einhergehen können. Allgemeinmediziner Horst Schalk beobachtet in seiner Praxis einen Anstieg der Fälle und führt dies auf geändertes sexuelles Verhalten zurück. „Tests werden bei Symptomen wie Ausfluss oder Ausschlägen empfohlen“, sagt Schalk, weist jedoch darauf hin, dass viele Infizierte keine Symptome zeigen.
Doch wie kann man sich schützen? Ein zentraler Punkt sind Kondome. Diese bieten nicht nur Schutz vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor STIs. Die Sicherheit des Kondoms liegt zwischen 50 und 90 Prozent, abhängig von der sachgerechten Anwendung. Wichtig ist, die Haltbarkeit und Größe des Kondoms vor der Anwendung zu überprüfen. Das Bundesministerium für Gesundheit erklärt, dass insbesondere bei Geschlechts- und Analverkehr ein effektiver Schutz besteht, jedoch bleibt die Ansteckungsgefahr bestehen, wenn ungeschützte Bereiche in Kontakt kommen.
Die Gefahren von STIs und deren Symptome
Mehrere sexuell übertragbare Erkrankungen werden von unterschiedlichen Erregern verursacht: Bakterien wie Syphilis und Gonorrhö, Viren wie HIV und HPV sowie Pilze und Parasiten. Die Symptome können vielfältig sein, oftmals zeigen sich jedoch keine Anzeichen. Situationen, in denen juckende Veränderungen der Haut, unangenehmer Ausfluss oder Schmerzen beim Wasserlassen auftreten, sollten ernst genommen werden. Ein Arztbesuch ist in solchen Fällen ratsam, um eine frühe Erkennung und Behandlung zu ermöglichen.
Andrea Brunner von der Aids Hilfe Wien fordert eine umfassendere Strategie für sexuelle Gesundheit in Österreich, um die Aufklärungsarbeit zu verbessern und das Thema STI aus der Tabu-Zone zu holen. Auch die WHO schätzt, dass in Europa täglich etwa eine Million neue STI-Fälle registriert werden, was den Handlungsbedarf umso dringlicher macht.
Die Ausstellung im NHM ist ein wichtiger Schritt, um dieses sensible Thema ins Licht zu rücken und zur Diskussion anzuregen. Nur durch offene Gespräche und umfassende Aufklärung kann das Bewusstsein für die Risiken von STI gestärkt werden. Schließlich: Prävention ist die beste Medizin.
Details | |
---|---|
Ort | Währing, Österreich |
Quellen |