Babyleben in Gefahr: Mutter belastet Vater nach schrecklichem Vorfall

Schwer verletzter Säugling in Wien: Eltern wegen Misshandlung festgenommen. Kind in Lebensgefahr, Ermittlungen laufen.
Schwer verletzter Säugling in Wien: Eltern wegen Misshandlung festgenommen. Kind in Lebensgefahr, Ermittlungen laufen. (Symbolbild/ANA)

Josefstadt, Österreich - Am Mittwochabend wurde ein schwer verletzter Säugling in ein Wiener Spital eingeliefert, nachdem die Eltern wegen Verdachts auf schwere Misshandlung festgenommen worden sind. Die dramatischen Umstände, die zu diesem Vorfall führten, werfen ein erschreckendes Licht auf die Gefahren häuslicher Gewalt und deren verheerende Konsequenzen für die Kleinsten in unserer Gesellschaft. Laut MeinBezirk kam das Paar gegen 20:30 Uhr ins Krankenhaus, da das Kind einen Krampfanfall gehabt hatte.

Im Spital wurde schnell ein Misshandlungsverdacht festgestellt, der zur sofortigen Anzeige führte. Bei der Einvernahme belastete die 38-jährige Mutter ihren 35-jährigen Partner schwer. Sie gab an, dass er nicht nur sie, sondern auch den Säugling bedroht und geschlagen habe. Der Polizeisprecher Markus Dittrich teilte mit, dass das Kind weiterhin in Lebensgefahr schwebt und eine Vielzahl von schweren Verletzungen aufwies. Eine Notoperation wurde notwendig, da die Verletzungen möglicherweise auf ein Schütteltrauma zurückzuführen sind.

Schütteltrauma und seine Gefahren

Was genau ist ein Schütteltrauma? Diese Form der Gewalt gegen Babys tritt häufig in Verzweiflungssituationen auf, wenn Eltern oder Betreuungspersonen in einer Stresssituation zu einem Schütteln greifen. Das kann fatale Folgen haben: Bis zu einem Drittel der geschüttelten Kinder sterben, und mehr als die Hälfte bleibt körperlich oder geistig behindert. Der Artikel von Bayern gegen Gewalt erläutert, dass Schütteltrauma besonders gefährlich für Babys unter sechs Monaten ist, deren Nackenmuskulatur noch nicht ausreichend entwickelt ist, um solche Belastungen zu überstehen.

Symptome, die auf ein solches Trauma hinweisen können, sind ungewöhnliches Schreien, Schläfrigkeit oder Benommenheit, blasse Haut sowie seltsame Atmung oder Bewusstlosigkeit. Wenn diese Anzeichen bei einem Kind auftreten, sollte umgehend der Rettungsdienst oder ärztliche Bereitschaftsdienste kontaktiert werden.

Das Vorgehen der Behörden

Beide Eltern befinden sich mittlerweile in einer Justizanstalt. Während die Mutter, die inzwischen Anzeige gegen den Vater wegen fortgesetzter Gewaltausübung und gefährlicher Drohung erstattet hat, vollständig kooperierte, verweigert der Vater weiterhin jede Aussage. Die Ermittlungen der Polizei sind bereits abgeschlossen, und das weitere Vorgehen liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.

Die Obhut über den Säugling wurde von der Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) übernommen, um sicherzustellen, dass das Kind nach dieser traumatischen Erfahrung die nötige Unterstützung erhält. Der Fall wirft nicht nur Fragen zur Verantwortung der Eltern auf, sondern auch zur Notwendigkeit von Unterstützungssystemen für Familien in Krisensituationen.

Unterstützungsangebote wie das KoKi-Netzwerk könnten hier wertvolle Hilfestellung leisten. Sie bieten Eltern in belastenden Situationen Informationen und Hilfe an, um beispielsweise Stressbewältigung zu erlernen und das Wohl des Kindes zu sichern.

Ein solch tragischer Vorfall macht deutlich, wie wichtig es ist, über die Gefahren der häuslichen Gewalt zu sprechen und Hilfsangebote transparent zu machen. Jeder von uns sollte ein offenes Ohr für die Signale derjenigen haben, die in Not sind. Es liegt an uns, ein Umfeld zu schaffen, in dem Gewalt keinen Platz hat.

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Ort Josefstadt, Österreich
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