Von Floridsdorf zu Platin: Stefan Redelsteiner und seine Musikerfolge

Floridsdorf, Wien, Österreich - In den Gassen von Wien-Floridsdorf, wo der rauen Charme der 1980er Jahre die Erzählung prägt, hat Stefan Redelsteiner seinen musikalischen Fußabdruck hinterlassen. Aufgewachsen im Heinz-Nittel-Hof, einer städtischen Wohnanlage, hat der 42-Jährige eine Karriere entfaltet, die ihn mit Größen der österreichischen Musikszene verbindet. Redelsteiner, heute bekannt als der Platinbär, hat Platin-Schallplatten für die charismatische Band Wanda gewonnen, mit der ihm allerdings der Kontakt abhanden gekommen ist. Dies berichtet Profil.

Seine Erlebnisse und Herausforderungen hat er nun in den Memoiren „Der Problembär“ festgehalten. In seinem Buch reflektiert Redelsteiner nicht nur über Erfolge, sondern auch über persönliche Rückschläge und die Schattenseiten der Musikindustrie, einschließlich seiner Erfahrungen mit Alkoholismus. Der Druck, den das Musikgeschäft mit sich bringt, sowie die schmerzhafte Trennung von Wanda sind zentrale Themen, die er offen anspricht. Im Rahmen einer Lesung am 4. Juni im Wiener Gürtellokal Rhiz wird er seine Geschichte mit Interessierten teilen, wie Krone berichtet.

Ein Blick auf die Wiener Musikszene

In den Jahren zwischen 2014 und 2016 erlebte Wien einen regelrechten Höhepunkt im Popgeschäft, mit Künstlern wie Wanda, Bilderbuch und Seiler und Speer, die die Szene prägten. Stefan Redelsteiner, der mit seinem Label Problembär Records unter anderem Nino aus Wien und Voodoo Jürgens entdeckte, gilt als eine prägende Figur in dieser Entwicklungsphase. Sein Gespür für Talente hat dazu geführt, dass viele junge Künstler in den Markt eingeführt wurden.

„Die Musikszene hat sich für mich steril entwickelt“, sagt Redelsteiner, was seine kritische Sichtweise auf die bürgerlich-studentische Musikszene in Wien widerspiegelt. Als Scheidungskind und Einzelgänger hat er ein starkes Klassenbewusstsein entwickelt, das seine Ansichten stark beeinflusst. Trotz seiner Rückschläge ist Redelsteiner entschlossen, seine Rolle als Manager und Komponist weiterhin wahrzunehmen, auch wenn er nach eigenen Angaben keine großen Entdeckungen mehr erwartet.

Ein Leben im Wandel

Der Weg von Redelsteiner war nie gradlinig. In seinen Memoiren beschreibt er die turbulente Reise durch die Musikindustrie, die sich nicht nur auf die Erfolge mit Wanda, sondern auch auf die persönlichen Kämpfe erstreckt. Der Rückzug von toxischen Suchtmitteln und eine innere Neukalibrierung prägen sein heutiges Leben. „Ich habe meine Lektionen gelernt“, so Redelsteiner, der nach den Höhen und Tiefen bewusst auf eine positive Zukunft blickt.

Im Jahr 2025 bleibt zu hoffen, dass die österreichische Musikszene, gestärkt durch Persönlichkeiten wie Redelsteiner, weitere kreative Höhen erreicht. Wien mag schon einmal als die spannendste Popstadt im deutschen Sprachraum gegolten haben, doch der kreative Geist, der durch Leute wie ihn verkörpert wird, lässt auf eine außergewöhnliche Zukunft hoffen. VMI sorgt dafür, dass notwendige Fundamente für die nächste Generation an Künstlern geschaffen werden, die weiter an dieser Geschichte mitschreiben wollen.