Wiener Holzcontainer versorgt Bedürftige mit warmen Mahlzeiten!

Siebenbrunnenplatz, 1190 Wien, Österreich - In Wien wird am Siebenbrunnenplatz ein neues Projekt zur Verteilung von Speisen an Bedürftige ins Leben gerufen. Die Initiative, die von Mario Orth aus Döbling geleitet und finanziert wird, hat am Freitag, den 30. Mai, ihre Türen eröffnet. Für den Auftakt wurden 25 Kilogramm köstliches Kartoffelgulasch verteilt, das schnell Anklang fand. Die Zielgruppe umfasst nicht nur Obdachlose, sondern auch Kinder, Jugendliche und Passanten, die vielleicht etwas Unterstützung benötigen. „Ich kann es mir leisten, anderen zu helfen“, so Orth zum Projekt. Dies ist nicht sein erster Versuch: Bereits im Vorjahr verteilte er in Döbling Speisen und zeigt damit ein großes Herz für die Bedürftigen in der Stadt.
Die zentrale Lage am Siebenbrunnenplatz zieht viele Menschen an. Vor allem ehemalige Obdachlose haben sich als Mitarbeiter dem Projekt angeschlossen, um anderen zu helfen. Am Montag nach der Eröffnung standen bereits Ravioli auf dem Speiseplan. Der Stand hat künftig an den Tagen Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10.30 bis 14.30 Uhr geöffnet, sodass sich viele Menschen regelmäßig mit einer warmen Mahlzeit versorgen können.
Ein Blick auf die Obdachlosigkeit in Österreich
Obdachlosigkeit ist ein großes gesellschaftliches Thema in Österreich, betroffen sind schätzungsweise 40.000 Menschen. Bis zu 300.000 Personen sind im Laufe ihres Lebens damit konfrontiert. Die Gründe sind vielfältig: steigende Kosten, Lebenskrisen und das Ende befristeter Mietverträge sind einige der Hauptursachen. Viele Menschen finden kein Zuhause mehr, und die Dunkelziffer liegt vermutlich noch deutlich höher. Besonders in Wien, wo etwa 60% der obdachlosen Menschen leben, wird die Situation immer prekärer. Unter den Betroffenen sind auch rund 4.000 Menschen unter 30 Jahren.
Um diesem ernsten Problem zu begegnen, wurde die Initiative „Housing First“ ins Leben gerufen. Dieses Projekt zielt darauf ab, obdachlosen Menschen eine eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen, was von Sozialministerium, gemeinnützigen Bauvereinigungen und der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAWO) unterstützt wird. Bis September 2024 sollen rund 1.000 Menschen von der Straße geholt werden. Auch die Finanzierung ist gesichert: rund 6,6 Millionen Euro werden in Form von Finanzierungsbeiträgen und Kautionen bereitgestellt, um Menschen in neue Wohnungen zu helfen.
Das Konzept hinter Housing First
Das Konzept von „Housing First“ beruht auf der Idee, dass obdachlose Menschen zuerst eine Wohnung erhalten, ohne strenge Bedingungen erfüllen zu müssen. Dies ermöglicht es ihnen, wieder Stabilität in ihrem Leben zu finden. Studien zeigen, dass vier von fünf der Teilnehmer in die Gesellschaft zurückkehren konnten. Im Rahmen des Projekts werden bis zu 512 leistbare Wohnungen vergeben, mit einem besonderen Fokus auf Familien und Frauen mit Kindern. Sozialarbeiter:innen stehen den Betroffenen dabei zur Seite und unterstützen bei Krisen und Alltagsbewältigungen.
Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen ist klar: Hohe Lebenshaltungskosten und mangelnde leistbare Wohnmöglichkeiten tragen zur Obdachlosigkeit bei. Ein gut durchdachtes Projekt wie „Housing First“ könnte der Schlüssel sein, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und den betroffenen Menschen neuen Halt zu bieten.
Die Einsätze von Initiativen wie dem Holzcontainer am Siebenbrunnenplatz und die grundlegenden Veränderungen, die durch Projekte wie „Housing First“ angestoßen werden, zeigen, dass es Möglichkeiten gibt, der Obdachlosigkeit in Wien entgegenzuwirken und zahlreiche Menschen wieder auf die Beine zu helfen.
Für weiteres Engagement ist jede Unterstützung willkommen, um Bedürftigen weiterhin einen Lichtblick zu bieten und die Gemeinschaft stärker zusammenzuführen.
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Ort | Siebenbrunnenplatz, 1190 Wien, Österreich |
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