Sängerin Elina Garanca: Der Druck der Oper ist unerträglich!

Kitzbühel, Österreich - Die Herausforderungen für Künstler in der heutigen Musik- und Opernwelt sind nicht von Pappe. Das weiß auch die Sängerin Elina Garanca, die in einem aufschlussreichen Interview über die narzisstischen Elemente ihres Berufs und den großen Druck, der auf den Künstlern lastet, spricht. Ihnen wird oft eine oberflächliche Opernkritik zuteil, die die Einzigartigkeit der Talente in den Hintergrund drängt. Garanca betont, dass sie Kritiken lieber ignoriert, um nicht von äußeren Meinungen abhängig zu sein, obwohl sie zugleich an der Wahrnehmung ihrer Darbietungen interessiert ist. „Manchmal hasse ich die Welt“, gibt sie zu, während sie über die sozialen Medien reflektiert, die die Wahrnehmung von Künstlern massiv beeinflussen.
Emotionen und persönliche Umstände sind stark in die Bühnenleistungen eingebunden. Garanca thematisiert, wie verletzlich sie sich an schwächeren Abenden fühlt und welche Belastungen dieser Beruf mit sich bringt. Die Balance zwischen Bühnenleben und dem Alltag als Mutter kann eine echte Herausforderung sein. Zudem zeigt sie sich besorgt über den Druck, der oft auf Künstlern lasten kann, wenn ihre individuellen künstlerischen Wünsche hintenangestellt werden müssen, um den Erwartungen des Publikums zu entsprechen. Diese Thematik wird auch von Annette Dasch, einer weiteren bekannten Opernsängerin, unterstrichen. Sie kritisiert die mangelhafte Vielfalt unter Opernsängerinnen und die damit verbundenen klischeehaften Erwartungshaltungen, welche die Vorstellung prägen, dass Männer größer als Frauen sein müssen.
Die Rolle der sozialen Medien
Dasch, die derzeit als Wirtin im Singspiel „Im weißen Rössl“ an der Wiener Volksoper brilliert, sieht soziale Medien als inhaltsleer und peinlich an. Sie hat aus diesem Grund keinen aktiven Account auf solchen Plattformen, was zudem gegen den Trend vieler jüngerer Künstler steht, die sich auf sozialen Medien präsentieren, um eine Community zu bilden. Die Diskussion um die Rolle der sozialen Medien ist allerdings vielschichtig. Musermeku beschreibt in einem faszinierenden Kontext, wie Kunstakteure diese Plattformen nutzen, um ihre Werke zur Schau zu stellen und Themen wie den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft anzugehen. Die Gesellschaft hat sich durch die Nutzung von Smartphones und sozialen Medien stark verändert, und die Kunstproduktion ist hiervon nicht unberührt geblieben.
Die sich ständig wandelnde Landschaft der Kunst wird auch in der laufenden Ausstellung „Link in Bio“ beleuchtet, wo die Auswirkungen von sozialen Medien und deren Rückgang in der Zukunft im Jahr 2039 thematisiert werden. Hier wird die Rückkehr zu klassischen Malweisen diskutiert, während gleichzeitig auf die Herausforderungen hingewiesen wird, die während und nach der Corona-Pandemie entstanden sind. Die Künstler sehen sich durch die technologische Entwicklung in ihrer Ausdrucksweise und der Rezeption ihrer Werke immer wieder neuen Herausforderungen gegenüber.
Wie sich die Welt der Oper und der Musik weiterhin entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Solange Künstler wie Garanca und Dasch ihre Stimmen erheben und die Herausforderungen ansprechen, bleibt die Hoffnung, dass sich die Wahrnehmung und die Möglichkeiten für Künstler im Sinne einer vielfältigen und inklusiven Kultur verändern können.
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Ort | Kitzbühel, Österreich |
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