Tom Cruise und die Fiktion: So unreal ist die Grazer Karlau !

Graz, Österreich - Die diesjährige Filmproduktion rund um die ikonische „Mission Impossible“-Reihe hat in den Medien für Aufruhr gesorgt, insbesondere hinsichtlich der Darstellung des Gefängnisses in Graz. Trotz der aufwendigen Inszenierung und der eindrucksvollen Szenen, die sich im „Graz, Karlau Prison“ abspielen, ist die Realität anders: Die tatsächliche Filmcrew von „Mission: Impossible – The Final Reckoning“ drehte nie in Graz.
Im neuesten Teil der Reihe wird die Attentäterin Paris, gespielt von Pom Klementieff, von mehreren Polizisten bewacht, während Ethan Hunt (Tom Cruise) und Benji Dunn (Simon Pegg) auf eine gewagte Befreiungsaktion aus sind. Sie setzen dabei Silikonmasken ein, um ihre Flucht aus dem Gefängnis zu ermöglichen. Es wird jedoch betont, dass weder Tom Cruise noch Chris Hemsworth, die in den Szenen als Insassen erwähnt werden, jemals in der Graz Karlau waren.
Der tatsächliche Ort und rechtliche Fragen
Die „Karlau“ selbst ist eine echte Justizanstalt, die im Bezirk Gries liegt. Für die Dreharbeiten konnte sie jedoch nicht genutzt werden, da der Name „Karlau“ nicht geschützt ist, da es sich um eine öffentliche Einrichtung handelt. Solange der Name nicht abwertend eingesetzt wird, darf er in Filmproduktionen verwendet werden. kleinezeitung.at stellt fest, dass das Gefängnis und die dunklen Gänge im Film nicht der Realität des Innenlebens der Karlau entsprechen.
Ein wichtiger Punkt ist die Frage der Finanzierung für solche Filmprojekte. Während die Filmförderungsstelle Cinestyria nicht an „Mission Impossible“ beteiligt war, erhielt der James-Bond-Film „Spectre“ finanzielle Unterstützung aus der Steiermark, wobei dort tatsächlich gedreht wurde. Diese Unterschiede hinsichtlich der Förderung und den damit verbundenen gesetzlichen Grundlagen verdeutlichen die Herausforderungen, denen Filmproduktionen in der Region gegenüberstehen müssen. verwaltung.steiermark.at weist darauf hin, dass vor der Einreichung eines Förderungsansuchens die gesetzlichen Grundlagen und Richtlinien zur Filmförderung genau geprüft werden sollten.
Drehorte und Einschränkungen
In der Karlau selbst sind die Bedingungen für Dreharbeiten stark eingeschränkt, da nur Männer mit Haftstrafen von 18 Monaten oder länger dort untergebracht sind. Diese strengen Auflagen führten dazu, dass auch geplante Dreharbeiten für einen weiteren Film, „Taktik“, der 2024 in die Kinos kommen soll, nicht in der Karlau stattfinden konnten. Stattdessen wurde eine ehemalige Kaserne als Kulisse genutzt.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Filmindustrie in Österreich, sowohl im Bezug auf die Darstellung von Orten als auch hinsichtlich der Förderungsfragen, vor großen Herausforderungen steht. Die fiktiven Abbilder, die in internationalen Blockbustern präsentiert werden, stehen oft im Widerspruch zur tatsächlichen Nutzung der angegebenen Standorte.
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Ort | Graz, Österreich |
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