Gewaltambulanz Graz: 237 Untersuchungen im ersten Jahr – Ein Lichtblick!

Graz, Österreich - Die Gewaltambulanz an der Medizinischen Universität Graz hat seit ihrer Eröffnung im vergangenen Jahr einen bedeutenden Schritt in der Unterstützung von Gewaltopfern gemacht. Diese gerichtsmedizinische Einrichtung stellt eine kostengünstige und niederschwellige Anlaufstelle für Betroffene dar, um Verletzungen dokumentieren zu lassen, die im weiteren Verlauf vor Gericht von Bedeutung sein könnten. Laut news.at wurden zwischen April 2024 und März 2025 insgesamt 237 klinisch-forensische Untersuchungen durchgeführt, wobei 69 Prozent der betroffenen Personen Frauen waren.
Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner hebt hervor, wie wichtig die Beweissicherung im Kampf gegen Gewalt an Frauen ist. „Diese Einrichtung bietet nicht nur eine erste Hilfe, sondern auch den Schutz vor weiteren Übergriffen“, erklärt sie. Auch Justizministerin Anna Sporer betont die Notwendigkeit der Arbeit der Ambulanz und deren positive Wirkung auf die Betroffenen. Kinder und Jugendliche, die Verdacht auf Misshandlung oder Missbrauch haben, können ebenfalls ohne Hürden untersucht werden.
Kostenfreie und unabhängige Hilfe
Die Gewaltambulanz arbeitet nach modernen gerichtsmedizinischen Standards und ermöglicht es Betroffenen, sich unabhängig von einer vorherigen Anzeige Hilfe zu holen. Dies ist ein wichtiger Aspekt, denn oft glauben Menschen, dass sie erst rechtliche Schritte einleiten müssen, bevor sie Hilfe annehmen können. Hier leistet die Ambulanz einen großen Beitrag zu mehr Sicherheit und Aufklärung gewaltsamer Vorfälle.
Ein weiterer Pluspunkt ist die kostenfreie Verfügbarkeit der Dienstleistungen. Alle, unabhängig von Herkunft, Alter oder finanzieller Situation, können die Gewaltambulanz in Anspruch nehmen. „Das ist ein wichtiger Schritt, um möglichst viele Menschen zu erreichen“, betont die Leiterin der Ambulanz auf der Website medunigraz.at.
Zukunftsausblick
Mit Blick auf die kommenden Jahre ist die Gewaltambulanz auch finanziell abgesichert. Das Budget für die Jahre 2025 und 2026 steht zur Verfügung. Darüber hinaus wird in der Steiermark eine Regionalisierung der Dienste geplant. So soll eine telemedizinisch unterstützte Ambulanz am Standort Leoben im Frühherbst starten, um noch mehr Menschen in der Region zu helfen.
Die Erreichbarkeit der Ambulanz gestaltet sich ebenfalls unkompliziert. Die Einrichtung ist von Dienstag bis Donnerstag zwischen 8:00 und 16:00 Uhr sowie von Freitag bis Montag durchgehend erreichbar für telefonische Terminabsprachen. Um eine zügige Behandlung sicherzustellen, wird empfohlen, sich möglichst frühzeitig nach einem Vorfall an die Ambulanz zu wenden.
Insgesamt steht die Gewaltambulanz für ein neues Kapitel in der Unterstützung von Gewalterfahrenen an. Sie bietet nicht nur medizinische Hilfe, sondern auch Informationen über weiterführende Angebote wie Opferhilfseinrichtungen sowie psychologische und rechtliche Beratung. Die gesammelten Daten werden für zehn Jahre aufbewahrt, um eine mögliche spätere Klärung der Vorfälle zu ermöglichen.
Für weitere Informationen und spezifische Angebote können Interessierte die offizielle Website der Gewaltambulanz besuchen: medunigraz.at und news.at nachvollziehen, was die Einrichtung alles zu bieten hat und wie die Unterstützungsstruktur in Österreich aussieht.
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Ort | Graz, Österreich |
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