Wolfgang Porsche plant Tunnel: Bürger wehren sich gegen Luxusprojekt!

Kapuzinerberg, Salzburg, Österreich - In Salzburg brodelt es: Der Plan von Wolfgang Porsche, ein privater Tunnel zu seiner Villa am Kapuzinerberg zu errichten, sorgt für hitzige Diskussionen. Der Berg, der sich stolz 640 Meter über die Stadt erhebt, ist bekannt für seine engen und kurvigen Straßen, die im Winter oft vereist sind. Der Tunnel soll von der städtischen Parkgarage an der Linzer Gasse starten und über 3.000 Quadratmeter städtischen Grund führen. Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, benötigte Porsche ein beschränktes Nutzungsrecht (Servitut) von der Stadt Salzburg. Für 40.000 Euro bekam er 2022 die Möglichkeit, diesen Tunnel zu bauen, was von Ex-Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) zugesichert wurde. Der aktuelle Bürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) plant jedoch eine Überprüfung des Projekts und ließ ein neues Gutachten anfertigen, das eine Gebühr von 35.304 Euro festlegte, was zusätzlich für Zündstoff sorgt.
Aber damit nicht genug: Aktive Bürgerinitiativen bringen sich lautstark in die Debatte ein. Aktivisten haben mehr als 17.000 Unterschriften für die Onlinepetition „Nein zum Porsche-Tunnel“ gesammelt. Diese Petition wurde am 15. Mai 2025 mit 16.000 Unterschriften an den Gemeinderat übergeben und verlangt, dem Tunnelprojekt eine Absage zu erteilen, damit der Flächennutzungsplan nicht geändert wird. Die „Grünen“ äußern zudem Bedenken bezüglich der Rechtmäßigkeit des 40.000 Euro-Deals und kritisieren den Betrag als unangemessen gering für einen solchen Eingriff in die Natur.
Politischer Widerstand und öffentliche Meinung
Die Diskussion um den Tunnel dreht sich nicht nur um den Bau selbst, sondern auch um größere Fragen der Gerechtigkeit und des Zugangs. „Kay-Michael Dankl“ von der KPÖ-plus hat Bedenken geäußert, ob das Projekt tatsächlich der Allgemeinheit zugutekommt. Kritiker sehen den Tunnel als elitär an, während Bürgermeister Auinger das Vorhaben mit dem Hinweis auf bereits gezahlte Kommunalabgaben und geschaffene Arbeitsplätze verteidigt. Ingeborg Haller von den Grünen ließ verlauten, dass die Stadt durchaus die Möglichkeit hat, das Projekt zu stoppen.
„Der Tunnel könnte die Umweltsituation im Kapuzinerberg verschlechtern und ist nicht unbedingt im Interesse der Bürger“, wandte Haller ein. Der ehemalige Bürgermeister Preuner verteidigte den Dienstbarkeitsvertrag, doch die aktuellen politischen Entwicklungen lassen Zweifel aufkommen, vor allem bei den Grünen und der KPÖ Plus.
Der Kontext: Wolfgang Porsche und sein Einfluss
Wolfgang Porsche, der Kopf der einflussreichen Porsche-Familie in Salzburg, hat bereits Erfahrungen mit Tunnelbauten. Ein 500 Meter langer Tunnel, der rechtlich genehmigt ist, verbindet eine Parkgarage mit einem Parkplatz für neun Autos. Doch der Zugang zu diesem Parkplatz ist schmal und führt durch ein stark frequentiertes Fußgängergebiet. Diese Situation wirft Fragen hinsichtlich der zukünftigen Nutzung und des Einflusses reicher Zuzügler auf die Mietpreise in Salzburg auf.
Das Anwesen, das Porsche 2020 für etwa 8,4 Millionen Euro erwarb, wird derzeit umfassend renoviert. Die Villa hat eine bewegte Geschichte: Der berühmte Schriftsteller Stefan Zweig lebte hier von 1919 bis 1934 und verfasste viele Manuskripte in diesen Mauern. Grünen-Politiker fordern, dass die Villa, wie von Zweig einst angedacht, für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und nicht in den Händen einer Privaten bleibt. Die Stimmung in Salzburg hat sich verändert, während die KPÖ Plus an Einfluss gewonnen hat und die Stimmen der Bürger immer lauter werden, dass Wohlstand nicht auf Kosten der Allgemeinheit gefördert werden sollte.
Wie sich all diese Herausforderungen und Diskussionen entwickeln werden, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass das Thema Tunnelbau in Salzburg tief verwurzelt ist und die Bürger:innen nach wie vor ein gutes Wort mitzureden haben, wenn es um ihre Stadt geht.
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Ort | Kapuzinerberg, Salzburg, Österreich |
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