Salzburger Schokolade: Der letzte Vorhang für die Mozartkugel?

Die Salzburger Schokolade, Hersteller der Mozartkugeln, meldet erneut Insolvenz an. Bisherige Sanierungsversuche blieben erfolglos.
Die Salzburger Schokolade, Hersteller der Mozartkugeln, meldet erneut Insolvenz an. Bisherige Sanierungsversuche blieben erfolglos. (Symbolbild/ANA)

Salzburg, Österreich - Die Salzburger Schokolade, bekannt als Hersteller der „Echten Salzburger Mozartkugeln“, hat erneut Insolvenz angemeldet. Der Insolvenzantrag wurde beim Salzburger Landgericht eingereicht, nachdem das Unternehmen bereits im Jahr 2021 einen ähnlichen Schritt vollziehen musste, aber durch einen Sanierungsplan gerettet werden konnte. Laut t-online scheiterte das Unternehmen diesmal jedoch daran, die versprochene 100-prozentige Sanierungsplanquote zu erfüllen.

Der jüngste Konkursantrag kommt, nachdem eine Bewertung der Liegenschaften des Unternehmens zu einer drastischen Reduzierung ihres Wertes führte. Ein aktuelles Gutachten schätzt den Wert der Immobilien auf 9,9 Millionen Euro, was die Grundlage für die Auszahlung im Sanierungsplan entfallen ließ. In diesem Zusammenhang wuchsen die Schulden des Unternehmens auf 7,7 Millionen Euro an, während 300 Gläubiger auf eine Rückzahlung warten.Kleine Zeitung weist darauf hin, dass bis Ende Dezember 2024 noch 58 Mitarbeiter in der Firma beschäftigt waren, deren Dienstverhältnisse mittlerweile jedoch beendet wurden.

Historie und Herausforderungen des Unternehmens

Die Geschichte der Salzburger Schokolade beginnt 1897 mit einer kleinen Süßwarenfabrik in Salzburg. 1948 wurde die Produktion aus Platzgründen nach Grödig verlegt. Über die Jahre erlebte das Unternehmen verschiedene Besitzerwechsel, darunter großen Namen wie Suchard, Interfood, Kraft Food und Mondelez. Trotz dieser Höhen und Tiefen blieb die Marke bekannt, insbesondere durch die „Original Mozartkugeln“, die von der Konditorei Fürst hergestellt werden und sich durch ihre blaue Alufolie auszeichnen.

Im Jahr 2021 stellte das Unternehmen erstmals die Produktion der „Echten Salzburger Mozartkugel“ ein und meldete Insolvenz an. Ein Teil der Gläubiger konnte eine Rückzahlung von 20 Prozent der Forderungen erwarten, während 80 Prozent bis zum 7. Februar 2025 hätten ausgezahlt werden sollen. Die Schwierigkeiten verstärkten sich jedoch, und die Firma war gezwungen, das Fabrikgebäude in Grödig und mehrere Grundstücke zu verkaufen, um Schulden zu tilgen.Kleine Zeitung berichtet weiter, dass eine Investorengruppe plant, in Grödig Büros zu errichten und dort neue Unternehmen anzusiedeln.

Insolvenzen in der österreichischen Wirtschaft

Die Insolvenz der Salzburger Schokolade ist Teil eines größeren Trends in der österreichischen Wirtschaft. Laut Statistik Austria wurden seit dem ersten Quartal 2021 quartalsweise Daten über Unternehmensregistrierungen und Insolvenzen gesammelt. Die Hauptdatenquelle für Insolvenzen sind gerichtliche Insolvenzverfahren, die eine zunehmende Meldefrequenz aufzeigen.

Die Entwicklung der Salzburger Schokolade wirft einen Schatten auf die lange Tradition und das Erbe der Mozartkugel-Produktion in Österreich. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für die Gläubiger und die Arbeitskräfte in der Region entwickeln wird.

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Ort Salzburg, Österreich
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