Neuer Kollektivvertrag: 2,75% Lohnerhöhung für 60.000 Arbeiter!

Arbeitgeber und Gewerkschaften der Elektroindustrie einigten sich auf einen neuen Kollektivvertrag mit 2,75% Lohnerhöhung.
Arbeitgeber und Gewerkschaften der Elektroindustrie einigten sich auf einen neuen Kollektivvertrag mit 2,75% Lohnerhöhung. (Symbolbild/ANA)

Wels, Österreich - In einem langen und zähen Prozess haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Elektro- und Elektronikindustrie in Österreich einen neuen Kollektivvertrag ausgehandelt. Nach der fünften Verhandlungsrunde am späten Freitagabend konnten beide Seiten endlich eine Einigung erzielen. Dieser neue Kollektivvertrag, der rückwirkend ab dem 1. Mai 2025 in Kraft trat, bringt einige wesentliche Veränderungen für die rund 60.000 Beschäftigten in der Branche.

Die Löhne werden um insgesamt 2,75 Prozent angehoben, wobei die durchschnittliche Lohnerhöhung bei 2,15 Prozent liegt. Besonders erfreulich ist die Erhöhung der Kollektivvertragslöhne und -gehälter um 3 Prozent, was auch die Lehrlingsgehälter einschließt. Zudem steigen die Zulagen für die zweite und dritte Schicht ebenfalls um 3 Prozent. Eine bedeutende Neuerung ist die Erhöhung des Kilometergelds auf 50 Cent, wobei für jene, die über 15.000 Kilometer jährlich fahren, 0,47 Cent gezahlt werden. Nachrichten.at berichtet, dass ….

Ein Kompromiss für beide Seiten

Obwohl der Druck auf die Verhandlungen groß war, da Arbeitgeber nur eine maximale Lohnsteigerung von 1,5 Prozent bei der Inflation von 2,76 Prozent angeboten hatten, wurde die Einigung letztlich als guter Kompromiss hervorgehoben. Besonders in Anbetracht von Rückgängen bei Auftragseingängen und Exporten in der Branche ist dieser Schritt als wichtig erachtet. Gewerkschaften wie PRO-GE und GPA hatten sich für höhere Lohnerhöhungen und bessere Rahmenbedingungen eingesetzt, was in den vergangenen Wochen zu hitzigen Diskursen geführt hatte. GPA hebt hervor, dass ….

Einige Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten dürfen die Lohnerhöhung auf maximal 50 Prozent der tatsächlichen Erhöhung begrenzen. Der Rest kann als Einmalzahlung oder durch Freizeit abgegolten werden. Diese Regelung wurde um fünf Jahre verlängert und bietet den Betrieben mehr Flexibilität.

Die Situation der Branche

Die Verhandlungsführer standen während der letzten Runden unter starkem Druck. Betriebsversammlungen im Mai hatten große Beteiligung, in denen die Unzufriedenheit der Arbeitnehmer deutlich wurde. Für viele Beschäftigte wird die Nullrunde bedrohlich für die wirtschaftliche Erholung gehalten, was die Kaufkraft der Arbeitnehmer stark beeinträchtigt. Auch die unbefriedigenden Angebote der Arbeitgeber trugen zur allgemeinen Unruhe bei. Industriemagazin berichtet über ….

Unternehmen wie Siemens und AT&S standen besonders im Fokus der Gewerkschaften, die ein kräftiges Lohnplus und eine Arbeitszeitverkürzung gefordert hatten. In dieser angespannten Situation verstärkte der Tod von Karl Dürtscher, einem erfahrenen Verhandler der GPA, die Sorgen um die Zukunft der Arbeitnehmer. Dürtscher war ein wichtiger Akteur in zahlreichen Kollektivverträgen und sein Verlust wird in der Branche stark gespürt.

Dieser neue Kollektivvertrag stellt nun einen Schlüssel dar, um die Herausforderungen der Branche zu meistern und den Arbeitnehmern faire Bedingungen zu bieten. In einer Zeit, in der die Elektro- und Elektronikindustrie mit hohen Kosten und sinkenden Exportzahlen kämpft, könnte dieser Kompromiss entscheidend für die Stabilität der Branche sein.

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Ort Wels, Österreich
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