Tierschutz in Not: Helfer am Limit – Darum wehren sie sich!

Tierschutz in Vöcklabruck: Überforderung der Helfer, steigende Notrufe und offene Appelle zur Unterstützung im Tierschutz.
Tierschutz in Vöcklabruck: Überforderung der Helfer, steigende Notrufe und offene Appelle zur Unterstützung im Tierschutz. (Symbolbild/ANA)

Vöcklabruck, Österreich - In Oberösterreich steht der Tierschutz vor enormen Herausforderungen. Täglich können Tierschutzvereine in der Region bis zu 100 Notrufe entgegennehmen. Ein offener Aufruf von Tierschützern lautet: „Es reicht“. Diese eindringliche Botschaft ist das Resultat der anhaltenden Belastung, die viele Helfer aufgrund körperlicher und emotionaler Erschöpfung erleben. Laut 5 Minuten erreichen die Anfragen die Tierschutzorganisationen über Telefon, WhatsApp und E-Mail und beschäftigen sich oft mit dringenden Abgaben, Drohungen, verletzten Tieren und ungewollten Abgabehunden.

Gerade die Art des Umgangs mit den Tierschützern bereitet Sorge. Oft sind Respektlosigkeit und Drohungen an der Tagesordnung. Immer wieder melden sich Hundebesitzer, die ihre Tiere abgeben möchten; pro Tag kommen etwa drei bis fünf solcher Meldungen zusammen. Besonders tragisch ist der Fall, in dem drei Tage alte Kätzchen in einem Straßengraben gefunden wurden. Die Versorgung dieser Tiere erfolgt durch eine enge Zusammenarbeit mehrerer Tierschutzorganisationen.

Verschärfte Situation in Tierheimen

Die Kapazitäten der Tierschutzvereine sind erschöpft. Unterstützung kommt durch das Tierschutzportal des Landes Oberösterreich, das dazu dient, verlorene Haustiere zu suchen und Tiere zur Vermittlung anzubieten. Diese Plattform ermöglicht eine detaillierte Suche nach Tierart, Rasse, Geschlecht und Abgabeart, wodurch Tierliebhabern geholfen wird, ihr neues Familienmitglied zu finden (Tierschutzportal).

Dabei ist es wichtig, die Herausforderungen für die Tierärztinnen und Tierärzte nicht zu vergessen. Eine Studie hat gezeigt, dass Veterinäre signifikant mehr Stressverarbeitungsstrategien einsetzen als der Durchschnitt der Bevölkerung. Der steigende Stress und das Risiko von Burn-out sind ernstzunehmende Themen in diesem Berufsfeld. Dies hat nicht nur Einfluss auf das Wohlbefinden der Helfer, sondern auch auf die Versorgung der Tiere. So wurde festgestellt, dass Tierärzte in Stresssituationen vermehrt zu Medikamenten greifen, was auf die großen Belastungen hinweist, unter denen sie stehen (Tierärzteverlag).

Je nachdem, wie die Belastungen auf die Tierschützer und Tierärzte verteilt sind, könnte dies für die Tiere, die auf Hilfe angewiesen sind, weitreichende Folgen haben. Unterstützungsangebote, die darauf abzielen, die Arbeitsanforderungen zu reduzieren und die vorhandenen Ressourcen zu optimieren, sind dabei unerlässlich. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimme der Tierschützer auch Gehör findet und Änderungen angestoßen werden, die sowohl ihnen als auch den Tieren zugutekommen.

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Ort Vöcklabruck, Österreich
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