Cannabis am Steuer: 61-Jähriger verliert Führerschein nach Joint-Genuss

Polizei kontrolliert E-Scooter in Marchtrenk; 61-Jähriger muss Führerschein abgeben nach Cannabis-Konsum. Neues Gesetz regelt THC-Grenzwerte.
Polizei kontrolliert E-Scooter in Marchtrenk; 61-Jähriger muss Führerschein abgeben nach Cannabis-Konsum. Neues Gesetz regelt THC-Grenzwerte. (Symbolbild/ANAGAT)

Cannabis am Steuer: 61-Jähriger verliert Führerschein nach Joint-Genuss

Steyr, Österreich - Am 20. Juni 2025 fiel eine Polizeikontrolle in Marchtrenk auf, die gleich mehrere brisante Aspekte zur Sprache brachte. Beamte überprüften einen E-Scooter, der einem zwölfjährigen Jugendlichen gehörte und bei dem technische Manipulationen vermutet wurden. Der Rolltester offenbarte eine erschreckende Geschwindigkeit von 48 km/h, was die erlaubte Grenze deutlich überschreitet. Als Ergebnis wurde der Besitzer des E-Scooters angezeigt, was nur die Spitze des Eisbergs darstellt.

Bei der Kontrolle merkte die Polizei jedoch schnell, dass noch mehr im Busch war. Ein nahegelegener Pkw weckte das Interesse der Beamten, weil er stark nach Cannabis roch. Der 61-jährige Fahrer aus dem Bezirk Wels-Land gestand direkt, kurz zuvor einen Joint geraucht zu haben. Um die Situation noch zu verschlimmern, hatte er den Joint aus dem Autofenster geworfen. Trotz der offensichtlichen Indizien lehnte er eine Untersuchung durch den Amtsarzt ab, was nicht ohne Folgen blieb.

Konsequenzen für den Fahrer

Als direkte Folge der Kontrolle wurde dem älteren Herren vorläufig der Führerschein entzogen. Die örtlichen Behörden planen, ihn wegen des Vorfalls sowohl bei der Staatsanwaltschaft als auch bei der Bezirkshauptmannschaft anzuzeigen. Solche Maßnahmen sind wichtig, da Cannabis im Straßenverkehr zu gefährlichen Situationen führen kann, wie Experten warnen. Der Konsum von Cannabis beeinträchtigt nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit, sondern auch die Entscheidungsfindung – Kriterien, die für sicheres Fahren absolut entscheidend sind.

Diese Thematik erhält zusätzliche Brisanz durch die jüngsten Änderungen im Straßenverkehrsgesetz. Seit der Legalisierung von Cannabis in Deutschland am 1. April 2024 sind neue Regelungen in Kraft, die auch den Verkehr betrachten. Mit der Einführung eines THC-Grenzwerts von 3,5 ng/ml im Blutserum wird der Besitz und Konsum von Cannabis klarer geregelt. Ein absolutes Verbot für Fahranfänger und jüngere Fahrer unter 21 Jahren verdeutlicht, dass hier kein Spielraum besteht, wenn es um Sicherheit im Straßenverkehr geht. Auch die Initiative „don’t drive high“ wurde ins Leben gerufen, um Cannabis und Autofahren voneinander zu trennen und Aufklärungsarbeit zu leisten.

Regeln für E-Scooter und Cannabis

Besonders interessant ist, dass die Bestimmungen für E-Scooter-Fahrer in diesem Kontext ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Das Fahren eines E-Scooters unter THC-Einfluss ist gesetzlich geregelt, und es drohen empfindliche Bußgelder sowie Fahrverbote, wenn man die festgelegten Grenzwerte überschreitet. Daher ist es ratsam, nach dem Konsum von Cannabis auf das Fahren eines E-Scooters zu verzichten.

Die Kombination von Cannabis-Konsum und Verkehrsregelungen wird sicherlich noch länger ein heiß diskutiertes Thema bleiben. Die Polizei hat sich darauf eingestellt, die Einhaltung der neuen Regeln konsequent zu überwachen, um für mehr Sicherheit auf den Straßen zu sorgen. Der Vorfall in Marchtrenk könnte somit als Weckruf für alle Verkehrsteilnehmer dienen, verantwortungsbewusst mit dem Thema umzugehen und die neuen gesetzliche Rahmenbedingungen ernst zu nehmen.

Für weitere Informationen zu den rechtlichen Grundlagen werfen Sie einen Blick auf die Berichte von e-steyr, escooter-held und bmv.de.

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OrtSteyr, Österreich
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