Neuer Stabschef für Inklusion: Altendorfer bringt frischen Wind!

Christian Altendorfer wird neuer Vorsitzender des Funktionsforums „Arbeit mit Beeinträchtigung“ und setzt sich für mehr Inklusion ein.
Christian Altendorfer wird neuer Vorsitzender des Funktionsforums „Arbeit mit Beeinträchtigung“ und setzt sich für mehr Inklusion ein. (Symbolbild/ANA)

Leonding, Österreich - Christian Altendorfer aus Leonding setzt sich für mehr Inklusion in der Arbeitswelt ein. Seit kurzem ist er der neue Vorsitzende des Funktionsforums „Arbeit mit Beeinträchtigung“ im ÖGB OÖ und folgt damit dem langjährigen Vorsitzenden Gerhard Gabauer, der sich in den Ruhestand verabschiedet hat. Altendorfer bringt nicht nur persönliche Erfahrung, sondern auch jahrzehntelanges Engagement für das Thema Inklusion mit. Er arbeitet seit über 30 Jahren bei der Rosenbauer International AG, wo er auch als Behindertenvertrauensperson tätig ist. Seinen Wechsel in die Rolle des Betriebsrats und sein Engagement für Menschen mit Beeinträchtigungen sind geprägt von seiner eigenen Geschichte, die ihn durch eine Erkrankung zur beruflichen Neuorientierung führte.

Ein grundlegendes Anliegen von Altendorfer ist es, das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen. „Mit der Wahl einer Vertrauensperson beginnt der Weg erst“, betont er. Sein Ziel ist es, die Verankerung von Behindertenvertrauenspersonen in Unternehmen voranzubringen. Der ÖGB-Landesvorsitzende Andreas Stangl würdigte Gabauers lange Jahre währenden Einsatz für die Inklusion in der Arbeitswelt und unterstützte Altendorfers Vision, Menschen mit Behinderungen eine faire Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben.

Herausforderungen am Arbeitsmarkt

Die Diskrepanz zwischen dem Potenzial von Menschen mit Behinderungen und deren Integration in den Arbeitsmarkt ist nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland spürbar. Laut aktuellen Daten sind in Deutschland rund 10,4 Millionen Menschen mit Behinderungen registriert, wobei lediglich 50 Prozent erwerbstätig oder ausgebildet sind. Die Arbeitslosenquote für Menschen mit Behinderungen liegt bei fast 11 Prozent, während sie bei Personen ohne Behinderungen nur 5,7 Prozent beträgt. Diese Zahlen zeigen eindringlich, dass Arbeitgeber oft zögern, Menschen mit Behinderungen einzustellen – ein verschenktes Potenzial in Zeiten des Fachkräftemangels, wie die Arbeitsagentur hervorhebt.

Die UN-Behindertenrechtskonvention betrachtet Inklusion seit 2009 als ein Menschenrecht, doch Vorurteile und Unsicherheiten bestehen weiterhin. Reha-Beraterin Marion Winger betont, dass Offenheit und Aufklärung auf Arbeitgeberseite entscheidend sind. Ein gelungenes Beispiel für Inklusion am Arbeitsplatz ist Dariean Bahr, der nach einem schweren gesundheitlichen Schicksalsschlag durch die Unterstützung seines Arbeitgebers in eine neue, barrierefreie Position umgeschult wurde. Solche Integrationsmaßnahmen sind nicht nur möglich, sondern auch notwendig – insbesondere, da das Gesetz Arbeitgeber dazu verpflichtet, Menschen mit Behinderungen einzustellen oder entsprechende Ausgleichsabgaben zu zahlen.

Inklusion ist eine Herausforderung, die jedoch auch Chancen birgt. Arbeitgeber können durch den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Unterstützung erhalten, um die Rahmenbedingungen für Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Altendorfer und viele andere setzen sich tagtäglich dafür ein, dass dieses Potenzial genutzt wird und niemand aufgrund von Beeinträchtigungen von einer erfüllenden beruflichen Tätigkeit ausgeschlossen wird.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Kriterien für ein inklusives Arbeitsumfeld weiterzuentwickeln und zu verankern, nicht nur in Oberösterreich, sondern auch darüber hinaus.

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Ort Leonding, Österreich
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