Organspende in Österreich: Jeder kann Leben retten – jetzt handeln!

Erfahren Sie, wie Organspenden in Österreich funktionieren, die Wartelisten und persönliche Geschichten von Betroffenen.
Erfahren Sie, wie Organspenden in Österreich funktionieren, die Wartelisten und persönliche Geschichten von Betroffenen. (Symbolbild/ANAGAT)

Organspende in Österreich: Jeder kann Leben retten – jetzt handeln!

Kirchdorf an der Krems, Österreich - In Österreich stehen die Themen Organspende und Transplantation derzeit mehr denn je im Fokus. Laut aktuellen Zahlen wurden im Jahr 2024 insgesamt 637 Organe transplantiert, während über 800 Patienten auf einer Warteliste auf ihre Chance auf ein neues Leben warten. Ein Anstieg der Wartelistenzahlungen ist ein Zeichen dafür, dass das Thema Dringlichkeit erfordert. So stimmt auch die Präsidentin des österreichischen Hausärzteverbands, Angelika Reitböck, zu, dass eine schriftliche Willensbekundung zur Organspende wichtig ist, um Angehörigen in schweren Zeiten Sicherheit zu geben. Nicht selten führt Unkenntnis und Unsicherheit zu Ablehnung von Spenden, wenn es um die Entscheidungsfindung geht.

Die häufigsten transplantierten Organe in Österreich sind Nieren, gefolgt von Leber, Lunge, Herz und Bauchspeicheldrüse. Die komplexen Verfahren, die bei einer Organspende und -transplantation zum Einsatz kommen, erfordern viel Fachwissen und eine umfassende Logistik. Alexander Lang, ärztlicher Direktor des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums, hebt hervor, dass die Organspende ein Akt der Menschlichkeit ist. Der gesamte Ablauf, inklusive der Hirntoddiagnostik und der relevanten medizinischen Kriterien, muss penibel eingehalten werden, um die bestmögliche Erfolgschance zu gewährleisten.

Erfahrungen eines Transplantierten

Franz Wasserbauer, ein 64-jähriger Mann, der vor 20 Jahren sowohl eine Niere als auch eine Bauchspeicheldrüse erhielt, erzählt von seinem Weg zu einer Transplantation. Nach Jahren des Kampfes gegen Nierenversagen, das er dank Diäten und Bewegung sieben Jahre lang hinauszögern konnte, musste er sich letztendlich der Doppel-Transplantation unterziehen. Heute führt er nahezu ein normales Leben und ist aktiv im Selbsthilfeverein „Niere Oberösterreich“ tätig, um andere Betroffene zu unterstützen und Erfahrungen zu teilen.

Ein Blick auf die Wartelisten

Besonders besorgniserregend sind die Wartelisten, die eine stetige Zunahme verzeichnen. In Deutschland ist die Anzahl der Wartelistenpatienten für Nierenspenden, anders als in Österreich, jedoch kontinuierlich rückläufig. Dies könnte auf das unterschiedliche System der Organspenden zurückgeführt werden: Österreich setzt auf die Widerspruchslösung (OPT-OUT), während Deutschland ein OPT-IN-System verwendet. Letzteres führt oft zu weniger verfügbaren Spenderorganen und somit zu einer höheren Anzahl an Wartenden, die auf Transplantationen hoffen müssen. Dieses Thema sorgt für rege Diskussionen, insbesondere über die menschenwürdige Handhabung in der Praxis, wie auf wartepatient.de erläutert wird.

Die Herausforderungen bei der Organtransplantation sind vielfältig. Es gibt für kein Organ eine garantierte Verfügbarkeit; der Zustand, die medizinische Kompatibilität sowie das Zeitfenster sind entscheidende Faktoren. Zudem spielt das Alter des Spenders keine Rolle – die Qualität der Organe kann variieren. Das zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich bereits zu Lebzeiten mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und vielleicht auch persönliches Engagement zu zeigen.

Wir alle können helfen, indem wir uns informieren, nachdenken und, wo möglich, aktiv werden. Eine Organspende kann das Leben anderer retten, und das hat Franz Wasserbauer durch seine eigene Erfahrung mehr als einmal bewiesen. In dem Sinne heißt es: Nachdenken und handeln – denn das Leben kann manchmal von einem einzigen Organ abhängen.

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OrtKirchdorf an der Krems, Österreich
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