Alarmierende Arbeitslosigkeit: Frauen über 60 in Freistadt betroffen!

Freistadt, Österreich - Die Situation für Frauen über 60 Jahre im Bezirk Freistadt gestaltet sich zunehmend problematisch. Aktuelle Zahlen zeigen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region von 14,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag Ende Mai bei 2,6 Prozent und sichert den zweiten Platz in Oberösterreich. Dabei sind 385 Frauen und 428 Männer beim AMS Freistadt als arbeitsuchend gemeldet. Besonders alarmierend ist der dramatische Anstieg der Arbeitslosigkeit bei älteren Frauen: Ihre Anzahl hat sich im Jahresvergleich verdreifacht, während die Zahl der arbeitslosen Männer über 60 Jahre um 14 Prozent gesunken ist. Diese Entwicklung wird insbesondere auf das steigende Pensionsantrittsalter zurückgeführt, was die Situation für viele ältere Frauen verschärft, die es schwer haben, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Förderangebote an Unternehmen greifen nur bedingt, da viele Betriebe langfristige Arbeitskräfte suchen und dafür oft jüngere Bewerber bevorzugen. MeinBezirk berichtet, dass viele ältere Frauen trotz umfangreicher Berufserfahrung auf der Strecke bleiben.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Ab Anfang 2024 wird das gesetzliche Pensionsantrittsalter für Frauen schrittweise an das der Männer angeglichen. Diese Maßnahme brachte im Vorfeld viel Kritik mit sich, da eine Zunahme der Altersarbeitslosigkeit bei Frauen befürchtet wurde. Erste Zahlen aus dem AMS zeigen allerdings, dass im Jahresdurchschnitt etwa 30.000 Frauen über 60 unselbstständig beschäftigt waren, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von etwa 13.800 bedeutet. Woher kommt dieser positive Trend? Die Zuwächse in der Beschäftigung sind vor allem in den Bereichen Verwaltung, Handel sowie Sozial- und Gesundheitswesen zu verzeichnen. Rund 85 Prozent der über 60-jährigen Frauen sind nach wie vor erwerbstätig, während 15 Prozent arbeitslos sind. Kurier hebt hervor, dass viele Frauen länger im Erwerbsleben bleiben, jedoch ist die Situation nicht rosig.
Strukturelle Probleme bleiben bestehen
Christine Mayrhuber vom Wirtschaftsforschungsinstitut warnt jedoch vor anhaltenden strukturellen Problemen. Die Arbeitslosigkeit unter Frauen ist im letzten Jahr um etwa 10.000 gestiegen, wovon über 2.000 in der Gruppe der 60-plus zu verzeichnen sind. Diese besorgniserregenden Zahlen machen deutlich, dass auch ein besseres Einkommen für Frauen notwendig ist, um ihre Integration in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Kritisch ist die Lage für Frauen, die bereits vor der Reform nicht gut integriert waren, da sie Schwierigkeiten haben, in die Pension überzutreten. Statistik Arbeitsagentur zeigt auf, dass eine gezielte Förderung der Integration älterer Arbeitsloser unerlässlich ist.
Der Themenkomplex rund um die Schwerarbeitspension hat sowohl positive als auch negative Aspekte. Während die Ausweitung auf Pflegeberufe gut integrierten Frauen hilft, bleibt sie für viele andere Frauen mit gesundheitlichen Problemen oder lückenhaften Erwerbsbiografien eher wirkungslos. Das durchschnittlich geringere Einkommen von Frauen hat schwerwiegende Auswirkungen auf das Pensions-Gap, was aus Mayrhuber’s Analyse deutlich wird. Um die Kluft bei den Pensionen zu schließen, sind bessere Einkommen und mehr Versicherungsjahre notwendig.
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Ort | Freistadt, Österreich |
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