Zukunft der Polizei: Innovationen gegen Cyberkriminalität in Österreich!

Zukunft der Polizei: Innovationen gegen Cyberkriminalität in Österreich!
Wiener Neustadt, Österreich - In den letzten Jahren hat die Cyberkriminalität in Österreich ein beunruhigendes Ausmaß erreicht – die Fallzahlen haben sich binnen sieben Jahren verdreifacht. Die österreichische Polizei steht somit vor der Herausforderung, ihre Strukturen und Arbeitsweisen der digitalen Welt anzupassen. Die Presse berichtet, dass die FH Wiener Neustadt hier eine zentrale Rolle spielt: Dort wird die Ausbildung von Polizei-Offizieren gebündelt und seit 2023 auch das Institut für Polizei- und Sicherheitsforschung betrieben. Georg Kodydek, der das Institut leitet, fordert ein Umdenken in der Polizeiarbeit, um den Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Attacken zu begegnen.
Im Zuge eines neuen Projekts an der FH wird untersucht, was zukünftige Führungskräfte in der Polizei benötigen. Dabei spielt die Einbeziehung von Jugendlichen und ihre Perspektiven eine wichtige Rolle. Der Fokus liegt nicht nur auf den klassischen Sicherheitsaufgaben, sondern auch auf Themen wie Cyberkriminalität und den Sicherheitsbedürfnissen der Gesellschaft. Kodydek hebt hervor, dass Diversität in Arbeitsgruppen von entscheidender Bedeutung ist und leitet Experimente, um die Interaktion zwischen Menschen unterschiedlichster Hintergründe zu erforschen.
Pilotprojekt Cybercrime-Training-Center
Ein weiterer Schritt in der Bekämpfung der Cyberkriminalität ist die Einführung des ersten Cyber-Trainings Centers in Oberösterreich, das am 8. August 2023 ins Leben gerufen wurde. Dieses innovative Projekt ist Teil einer umfassenden Kriminaldienstreform, die von Innenminister Gerhard Karner präsentiert wurde. Bei der Eröffnung waren neben Karner auch wichtige Vertreter wie Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl anwesend. Das BMI berichtet, dass die neuen Trainingszentren praxisnahe „Hands-On“-Trainingsangebote für Polizeibedienstete und Innenressortmitarbeiter bieten, wobei auf Kleingruppen mit bis zu zehn Teilnehmern gesetzt wird. Die Fortbildung soll im Frühjahr 2024 beginnen.
Diese Cybercrime-Training-Center sollen nicht nur der Fortbildung dienen, sondern auch dazu beitragen, die Vernetzung mit Wissenschaft und externen Experten zu stärken. In jedem Landeskriminalamt wird ein solches Zentrum eingerichtet, um die Polizeiarbeit weiter zu modernisieren und im Kampf gegen Internetkriminalität effektiver zu gestalten.
Berufsbild des Cyber-Kriminalisten
Um den steigenden Anforderungen im Bereich der Cyberkriminalität gerecht zu werden, sucht das Bundeskriminalamt (BKA) aktiv nach qualifizierten Cyber-Kriminalisten. Die Karriere-Website informiert, dass die Stelle IT-Fachkräfte anspricht, die bereits erste Berufserfahrung sammeln konnten. Bewerber müssen über ein abgeschlossenes Studium im IT-Bereich oder einem verwandten Bereich verfügen, und sich auf eine zweijährige Qualifizierungsmaßnahme vorbereiten.
Zu den Aufgaben gehören die Aufklärung von Hacking-Angriffen, Betrugsdelikten im Internet und die Auswertung digitaler Spuren. Um die Cyberkriminalität effizient bekämpfen zu können, ist eine enge Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Behörden unerlässlich. Nicht zuletzt ist für die Bewerber ein gutes Maß an Englischkenntnissen, sowie eine gesundheitliche Eignung erforderlich, um in diesem anspruchsvollen Berufsfeld tätig werden zu können.
Die Ausbildung in diesem Bereich ist umfassend: Sie besteht zur Hälfte aus theoretischen Inhalten und zur anderen Hälfte aus praktischen Tätigkeiten im BKA. Nach erfolgreichem Abschluss der Qualifizierung folgt der Einstieg in das Beamtenverhältnis, was die Anstellung in einem unbefristeten Beschäftigungsverhältnis nach TVöD beinhaltet. Mit diesen Maßnahmen wird die Polizei in Österreich fit für die digitale Zukunft gemacht, um den immer komplexer werdenden Herausforderungen im Cyberraum gewachsen zu sein.
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Ort | Wiener Neustadt, Österreich |
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