Protest gegen STRABAG: Ostumfahrung bedroht Natur und Lebensraum!

Umwelt-Aktivist:innen protestierten am 5. Juni 2025 in Wiener Neustadt gegen den Bau der Ostumfahrung von STRABAG, der ein Naturschutzgebiet bedroht.
Umwelt-Aktivist:innen protestierten am 5. Juni 2025 in Wiener Neustadt gegen den Bau der Ostumfahrung von STRABAG, der ein Naturschutzgebiet bedroht. (Symbolbild/ANA)

Wiener Neustadt, Österreich - In Wiener Neustadt kam es heute zu einem markanten Protestszenario: Umwelt-Aktivist:innen versammelten sich vor dem Büro der STRABAG, um gegen die umstrittenen Bauarbeiten an der Ostumfahrung zu demonstrieren. Die Lage wird zunehmend angespannt, denn die Kritik richtet sich nicht nur gegen die konkreten Bauaktivitäten, sondern umreißt auch ein größeres Problem, das viele in der Region beschäftigt.

Die Protestierenden äußerten lautstark ihre Bedenken über die Millionenaufträge an Straßenbaukonzerne, während gleichzeitig die ÖBB mit Einsparungen in Höhe von 900 Millionen Euro beim Ausbau des Schienennetzes zu kämpfen hat. Besonders Irene Nemeth von der Initiative ‚Vernunft-statt-Beton‘ stellte klar, dass STRABAG zwar Klimaschutz propagiert, jedoch gleichzeitig neue Straßen baut, was in der aktuellen Klimakrise nicht mehr zeitgemäß scheint. Diese Widersprüchlichkeit sorgte für reichlich Gesprächsstoff unter den Anwesenden.

Wirtschaftliche Prioritäten ins Visier genommen

Ein weiterer Kritikpunkt kam von Christine Nenning, die die wirtschaftlichen Prioritäten von Bund und Land anprangerte. Ihre Forderung ist klar: der Bau der Ostumfahrung muss gestoppt werden, um ein Naturschutzgebiet nicht zu zerstören und wertvolle Äcker zu überbauen. „In Zeiten der Einsparungen müssen wir einen verantwortungsvollen Umgang mit öffentlichen Geldern fordern“, so Nenning.

Die Bedenken der Protestierenden stehen im Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen der Infrastruktur und dem Schutz der Umwelt. STRABAG sieht sich dabei nicht nur als Bauunternehmen, sondern als aktiver Mitgestalter für eine nachhaltige Entwicklung. „Die Baubranche trägt erheblich zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei“, so die Unternehmensführung, weshalb eine klare Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet wurde. Diese Strategie zielt darauf ab, die gesamte Wertschöpfungskette bis 2040 zu dekarbonisieren. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Verantwortung, die wir als führender Bautechnologiekonzern übernehmen müssen“, heißt es auf der Unternehmenswebsite von STRABAG.

Herausforderungen in der Bauindustrie

Doch wie geht es der Bauindustrie in dieser schwierigen Zeit überhaupt? Zwei zentrale Rollen der Bauunternehmen sind Auftragnehmer und Arbeitgeber. Diese Rolle bringt eine Vielzahl an Herausforderungen mit sich, von witterungsbedingten Verzögerungen bis hin zu arbeitsrechtlichen Verpflichtungen. Die Unternehmen sind verpflichtet, die Sicherheit ihrer Mitarbeiter zu gewährleisten und müssen entscheiden, ob sie bei rauen Bedingungen weiterarbeiten oder die Tätigkeit einstellen.

Ein problematisches Thema, das oft unter den Tisch fällt, ist der Schutz vor UV-Strahlen. Trotz bestehender Grenzwerte wird dieser Aspekt häufig vernachlässigt, da das Bewusstsein dafür mangelhaft ist. Ein Umdenken in der Branche ist dringend nötig, damit sowohl die Umwelt als auch die Beschäftigten nicht auf der Strecke bleiben.

Zusammenfassend scheint es, dass bei den aktuellen Projekten von STRABAG und ähnlichen Unternehmen ein tiefes Spannungsfeld existiert: einerseits der Drang nach Entwicklung und Fortschritt, andererseits der schleichende Verlust von Natur und Lebensqualität. Die Frage bleibt, wie lange solch eine Abwägung noch gehen kann, ohne dass den Anliegen der Protestierenden Gehör geschenkt wird.

Lesen Sie mehr über die Hintergründe der Proteste hier. Informationen zu STRABAGs Nachhaltigkeitsstrategie finden Sie hier und zu den Herausforderungen in der Bauindustrie hier.

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Ort Wiener Neustadt, Österreich
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