Vogelparadies Gries: Rotmilan & Co. im Visier der Naturschützer!

Neunkirchen, Deutschland - Am 1. Juni 2025 wurde die Natur rund um Neunkirchen am Brand erneut zum Schauplatz für ornithologische Entdeckungen. Die örtliche Gruppe des BUND Naturschutz organisierte am 23. Mai eine fesselnde Vogelexkursion im Gries, einem charmanten Gebiet, das durch Wiesen, Feldlandschaften und Streuobstwiesen geprägt ist. Unter der Leitung des erfahrenen Vogelexperten Norbert Braun erlebten die Teilnehmer einen lehrreichen Tag voller Gesang und Flügelschläge.

Die Exkursion lockte Naturfreunde und Vogelliebhaber an, die sich aufregende Begegnungen mit einer Vielzahl von Vögeln erhofften. Neben Singvögeln wie Klappergrasmücke, Mönchsgrasmücke und Goldammer wurden auch beeindruckende Greifvögel, allen voran der imposante Rotmilan, gesichtet. Dieser Greifvogel, der mit seinem rostroten Gefieder und einer Spannweite von bis zu 165 cm besticht, zählt zu den größten seiner Art in Deutschland und ist besonders in Bayern stark gefährdet. Tragischerweise ist seine Population durch Lebensraumverlust sowie Kollisionen mit Windrädern und Strommasten bedroht.

Die Herausforderungen des Rotmilans

Doch was gefährdet den Rotmilan wirklich? Laut vogelnatur.de sieht sich dieser prachtvolle Vogel nicht nur natürlichen Feinden wie großen Greifvögeln und Bodenraubtieren ausgesetzt, sondern auch den Schattenseiten moderner Lebensweise. Lebensraumzerstörung, intensive Landwirtschaft und Urbanisierung spielen eine entscheidende Rolle, indem sie Brutplätze und Nahrungsquellen einengen. Ein weiteres Risiko stellen Windkraftanlagen dar: Die gefährlichen Kollisionen mit den Turbinen setzen den Rotmilanspopulationen schwer zu, vor allem während ihres unverwechselbaren Schwebeflugs.

Besonders herausfordernd ist die Konkurrenz um Nahrung, die junge Rotmilane in Gefahr bringen kann. Naturschutzprojekte sind daher unverzichtbar. Sie fokussieren sich auf die Erhaltung von Lebensräumen und die Überwachung der Populationen, wobei das Bewusstsein in der Bevölkerung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.

Ein unvergessliches Naturerlebnis

Die Exkursion bot jedoch nicht nur spannende Einblicke in die Welt der Greifvögel. Ein weiterer Höhepunkt war der Gesang des Pirols, ein strahlend gelbes Männchen, das mit seinen schwarzen Flügeln begeistert. Die ornithologischen Erlebnisse am Gries konnten mit der Entdeckung eines Neuntöter-Pärchens, bekannt für ihre markanten „Zorro-Masken“, abgerundet werden. Diese tierische Vielfalt zeigt auf, welch wertvolles Habitat der Gries für Vögel und diverse Pflanzenarten darstellt.

Die Teilnehmer zogen schließlich mit dem Wissen nach Hause, dass ihr Interesse und ihre Spenden zur Erhaltung dieser wunderbaren Natur beitragen können. Die Ortsgruppe des BUND Naturschutz dankt allen Anwesenden und ermutigt Interessierte, sich per E-Mail an die Gruppe zu wenden oder ihre Homepage zu besuchen. Ein starkes Bewusstsein für den Natur- und Vogelschutz ist der Schlüssel, um diese einzigartigen Lebensräume zu erhalten und die Vogelwelt auch zukünftigen Generationen zu ermöglichen.