Ende einer Ära: Hollabrunner Geburtenstation schließt ihre Türen!

Am 6. Juni 2025 wird die Geburtenstation im LK Hollabrunn geschlossen. Mitarbeiter werden neu verteilt, was Ängste bei Familien weckt.
Am 6. Juni 2025 wird die Geburtenstation im LK Hollabrunn geschlossen. Mitarbeiter werden neu verteilt, was Ängste bei Familien weckt. (Symbolbild/ANA)

Korneuburg, Österreich - Die Gerüchteküche brodelt: Die Geburtenstation im Landesklinikum Hollabrunn hat ihre letzte Phase erreicht. Ab kommenden Monat wird die Belegschaft, darunter 13 Hebammen und sieben diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger, ihre Zelte im LK Korneuburg-Stockerau aufschlagen. Dies haben die Verantwortlichen des Klinikums nun offiziell bekanntgegeben, wie der Kurier berichtet. Einige Mitarbeiter konnten sich ihre neuen Wirkungsstätte selbst aussuchen, es war versprochen, dass die Beförderung mit den Wünschen der Mitarbeiterinnen abgestimmt wird.

Die Schließung der Geburtenstation hat nicht nur Auswirkungen auf die Belegschaft, sondern auch auf die werdenden Mütter. Viele Mitarbeiterinnen drücken ihre Sorge aus, welche Konsequenzen die Schließung auf die Frauen haben könnte, die in der beliebten Abteilung entbinden wollen. Geburtsanmeldungen sind noch bis zum 15. Juni 2025 möglich, und die Entbindungen können bis zu diesem Datum noch stattfinden. Die frisch gebackenen Mütter können im Durchschnitt drei bis vier Tage mit ihren Neugeborenen im Krankenhaus bleiben.

Die Rolle der Hebammen

Hebammen sind in Österreich unverzichtbare Akteure in der Geburtshilfe. Sie überwachen den Geburtsvorgang ab Beginn der Wehen und führen auch normal verlaufende Geburten eigenständig durch. Das Hebammengesetz § 4 erlaubt ihnen dies ohne ärztliche Anordnung. Im Notfall sind sie jedoch geschult, Komplikationen frühzeitig zu erkennen und einen Arzt hinzuzuziehen. Dabei ist auch die Betreuung der Mütter und Neugeborenen nach der Geburt Teil ihrer wichtigen Aufgaben, wie das Bundesgesundheitsministerium betont.

Die Möglichkeiten, Hebammenleistungen in Anspruch zu nehmen, sind vielfältig. Unter anderem übernehmen Sozialversicherungsträger die Kosten für bestimmte Hebammenleistungen. Dazu zählen Hausbesuche während der Schwangerschaft und die Betreuung im Wochenbett. Besonders erwähnenswert ist die Unterstützung, die Mütter nach der Entbindung erhalten können; bis zu sieben weitere Besuche nach dem 6. Tag sind möglich, was für viele Mütter von enormer Bedeutung ist, wie auf gesundheit.gv.at nachzulesen ist.

Ausblick auf die Zukunft

Ab dem 1. Juli wird Primarius Karl Anzböck, der Leiter der Geburtenstation, in den Ruhestand gehen. Ein Zeichen des Wandels, das viele Fragen aufwirft: Wie wird sich die Schließung auf die Betreuung und den Geburtsprozess der Frauen auswirken, die sich in Hollabrunn auf die Geburt vorbereiten?

Die Gynäkologischen Leistungen am Landesklinikum bleiben erhalten; dazu gehören sowohl Tages- als auch wochenklinische Leistungen. Inwieweit dies den emotionalen und physischen Bedürfnissen werdender Mütter gerecht werden kann, bleibt abzuwarten. Die Botschaft ist klar: Die triste Nachricht von der Schließung der Geburtenstation im LK Hollabrunn macht die Wogen hoch und wirft einen Schatten auf das, was in einem oft so freudigen Lebensabschnitt passiert.

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Ort Korneuburg, Österreich
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