Somalia beschuldigt Saudi-Arabien der Arbeitsausbeutung – Krise droht!

Somalia beschuldigt Saudi-Arabien bei der ILC in Genf der Arbeitsausbeutung, was die Beschäftigungsvereinbarungen gefährdet.
Somalia beschuldigt Saudi-Arabien bei der ILC in Genf der Arbeitsausbeutung, was die Beschäftigungsvereinbarungen gefährdet. (Symbolbild/ANA)

Geneva, Schweiz - In einem turbulenten politischen Klima hat Somalia Saudi-Arabien auf der Internationalen Arbeitskonferenz (ILC) in Genf wegen Arbeitsausbeutung angeklagt. Diese Vorwürfe kommen zu einer Zeit, in der die somalische Regierung jene Arbeitsverhältnisse ins Leben ruft, die dazu dienen sollen, Arbeitsplätze für arbeitslose Somalier zu schaffen. Die Regierung von Somalia äußert Bedenken, dass diese Kampagne nicht nur die laufenden Anstellungsverträge beeinflussen könnte, sondern auch die Unterstützung aus Riad für Entwicklungs- und humanitäre Programme in Somalia gefährdet, wie Horn Observer berichtet.

Somalias Minister für Arbeit, Yusuf Mohamed Aden, traf im Mai mit dem stellvertretenden Minister für humanitäre Ressourcen und soziale Entwicklung Saudi-Arabiens, Dr. Abdullah bin Nasser Abuthnain, zusammen, um die Implementierung eines Abkommens zur Förderung der Übersee-Beschäftigung somalischer Arbeitskräfte zu beschleunigen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf einem Memorandum of Understanding, das im Februar zwischen dem saudischen Entwicklungsfonds und der UN unterzeichnet wurde, das sich mit einem Zuschuss für Somalia beschäftigt, der unter dem saudischen Programm zur Brunnenbohrung und ländlichen Entwicklung in Afrika läuft.

Massivkampagne gegen Saudi-Arabien

Es ist bemerkenswert, dass Somalia während der Präsidentschaftswahlen und Parlamentswahlen eine verstärkte Kritik an Saudi-Arabien äußert. Berichte deuten darauf hin, dass es Bestrebungen gibt, die außenpolitische Ausrichtung Somalias von einer auf Saudi-Arabien fokussierten zu einer auf Katar ausgelegten Finanzierungsstrategie zu verschieben. Interessanterweise ist Somalia das einzige Land im Ostafrikanischen und arabischen Raum, dessen Regierung öffentlich in dieser Kampagne gegen Saudi-Arabien aktiv ist.

Zusätzlich steht die Kritik an den neuen Anstellungsverträgen, die etwa als Vorbereitung für die FIFA-Weltmeisterschaft 2034 gedacht sind, im Fokus. Die internationale Gewerkschaftsorganisation hat diese Vereinbarungen als nicht nur hastig, sondern auch als einen Schritt betrachtet, der die Rechte der Arbeiter ernsthaft bedroht. Laut ITUC bezeichnete der Generalsekretär Luc Triangle die Vereinbarungen als Missachtung internationaler Arbeitsstandards und stellte fest, dass sie ohne notwendige Konsultation der Gewerkschaften unterzeichnet wurden.

Moderner Sklavenhandel?

Einige Organisationen, wie die FESTU, haben die Anstellungsverträge als moderne Sklaverei charakterisiert, was von der ITUC gestützt wird. Triangle fordert, dass sowohl die somalische als auch die saudische Regierung zur Rechenschaft gezogen werden. In diesem Kontext wurde betont, wie wichtig es ist, dass die somalische Regierung ihre Verpflichtungen zur Einbeziehung der FESTU in den sozialen Dialog einhält und eine Überprüfung der kritisierten Vereinbarungen anstrebt. Die Kommodifizierung somalischer Arbeiter zur Deckung des Arbeitsbedarfs in Saudi-Arabien wird als ernsthafter Verstoß gegen Menschenrechte und internationale Standards gesehen.

Somalias buchstäblich geopolitische Lage könnte in den kommenden Wochen entscheidend sein, da es sowohl um Arbeitsrechte als auch um die Beziehungen zu einem der reichsten Staaten im Nahen Osten geht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation entwickeln wird und welche Auswirkungen sie auf die Menschen vor Ort haben könnte.

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Ort Geneva, Schweiz
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