Traditionsfirma Menrad in Schwäbisch Gmünd: 100 Kündigungen nach Insolvenz!

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - In einem traurigen Kapitel der Unternehmensgeschichte hat das traditionsreiche Familienunternehmen Menrad, das im Jahr 1896 gegründet wurde, am 31. März 2025 Insolvenz angemeldet. Betroffen von dieser Entscheidung ist vor allem der Stammsitz in Schwäbisch Gmünd, wo 100 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten haben. Die Entscheidung zur Schließung fiel nicht leicht, aber Liquiditätsprobleme und eine rückläufige Auftrags- und Umsatzentwicklung haben die Situation endgültig eskalieren lassen. Insolvenzverwalter Florian Zistler wurde beauftragt, die Weichen für eine mögliche Sanierung zu stellen, was jedoch nicht gelang. Am 28. Mai 2025 wurden die Mitarbeiter über die Schließung informiert, die nun keine Perspektive mehr bietet, außer für 10 Außendienstmitarbeiter, die eventuell von einem Investor übernommen werden könnten. Hohe Kosten und das Fehlen geeigneter Investoren führten letztlich zu dieser traurigen Entscheidung.
Menrad hat sich über die Jahre einen Namen in der Eyewear-Branche gemacht und arbeitet mit bekannten Marken wie Joop, Ted Baker und Scotch & Soda zusammen. Der Standort in Schwäbisch Gmünd beherbergt die Verwaltung, den deutschen Vertrieb sowie die weltweite Logistik, während der Druck auf die Marke durch fehlende finanzielle Unterstützung und die Auswirkungen der Corona-Lockdowns 2020 erheblich gestiegen ist. Ein Sozialplan wurde in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat ausgehandelt, um die Folgen der massiven Kündigungen abzufedern und den betroffenen Mitarbeitern eine gewisse Unterstützung zu bieten.
Die Gründe für die Krise
Wie aus den Berichten der Gmünder Tagespost hervorgeht, ist Menrad nicht der einzige Familienbetrieb, der in dieser Marktwirtschaft unter Druck steht. Das Insolvenzrisiko von Familienunternehmen ist signifikant höher als bei großen Publikumsgesellschaften, was sich in der Insolvenz von Menrad eindeutig widerspiegelt. Laut DUB haben Familienfirmen oft Schwierigkeiten, externe Investoren zu gewinnen, was ihre Kapitalbasis schmälert.
Die mangelnde Bereitschaft zur externen Kapitalaufnahme führten in der Vergangenheit dazu, dass viele Familienunternehmen in Schieflage gerieten, ohne die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu haben. Im Fall von Menrad haben sich zudem die hohen Kosten und eine Finanzierungslücke als massiver Hemmschuh erwiesen. So durften die Löhne und Gehälter bis Ende Mai durch Insolvenzgeld gedeckt werden, was jedoch keine Lösung für die langfristigen Probleme darstellt.
Die Zukunft der Marke
Ein Lichtblick könnte möglicherweise aus den Verhandlungen mit Investoren hervorgehen, die zumindest Interesse an den Markenrechten von Menrad zeigen. Diese Gespräche werden als positiv gewertet und könnten der Traditionsmarke helfen, auch wenn der gesamte Betrieb nicht in seiner bisherigen Form übernommen wird. Menrad blickt somit auf eine unsichere Zukunft, in der die Erhaltung der Marke im Vordergrund stehen dürfte. Die Hoffnung auf eine mögliche Fortführung der Marke bleibt bestehen, auch wenn der Standort in Schwäbisch Gmünd schließen muss.
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Ort | Schwäbisch Gmünd, Deutschland |
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