Homeschooling in Neusiedl: Sicherheitsalarm legt Schulen lahm!

Neusiedl am See, Österreich - In Neusiedl am See bleibt am Dienstag, dem 3. Juni 2025, der Schulunterricht an fünf Bildungseinrichtungen aus. Die Bildungsdirektion hat auf Empfehlung der Bezirkshauptmannschaft Homeschooling angeordnet, nachdem ein „sicherheitsrelevanter Hinweis“ in einer der betroffenen Schulen entdeckt wurde. Betroffen sind das Pannoneum, die Akademie der Wirtschaft (HAK/HAS), das Gymnasium, die Sportmittelschule (SMS) und die Polytechnische Schule (PTS) in Neusiedl am See, wie bvz.at berichtet.
Die Schulleitungen haben bereits die Eltern über den Vorfall informiert. Der Hinweis, der zu diesen Maßnahmen führte, betrifft den 3. Juni. Während die Polizei ermittelt, fanden Mündliche Matura- und Abschlussprüfungen sowie Externistenprüfungen unter verstärkten Sicherheitsvorkehrungen statt. Geplante Exkursionen sollen indes durchgeführt werden, jedoch entfallen die Vorbereitungsstunden für die Maturantinnen und Maturanten.
Wiederholte Vorfälle und ihre Folgen
Diese nicht zum ersten Mal auftretenden Störungen werfen Fragen auf. Bereits am 29. April sowie am 25. März 2025 kam es zu ähnlichen Vorfällen, die den Unterricht an besagten Schulen kurzfristig unterbrachen. Im vergangenen März wurde eine Drohung auf einer Toilettenwand im Pannoneum gefunden, die von der Polizei als ernst eingestuft wurde, da sie bei der Schulgemeinschaft große Furcht und Unruhe verursachte. Das Justizsystem in Österreich sieht im § 275 StGB (Landzwang) für solche Drohungen eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor.
Als direkte Folge dieser Vorfälle fühlen sich die betroffenen rund 3.000 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrkräfte in ihrer Sicherheit und ihrem Lernfortschritt beeinflusst. Direktorin Laminger hat in einem Elternbrief um Hinweise zur Aufklärung des Vorfalls gebeten, da jede Störung der Schulgemeinschaft eine organisatorische Herausforderung und erhebliche psychische Belastung während der Prüfungszeit darstellt.
Psychische Belastungen durch Schulschließungen
Psychische Belastungen durch Schulschließungen sind nicht neu. Die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie zeigen, dass während dieser Zeit über 11 Millionen Kinder und Jugendliche sowie 14,6 Millionen Eltern von Schließungen betroffen waren. Eine Studie des BiB hebt hervor, dass Schüler je nach Alter und Region bis zu dreieinhalb Monate oder mehr ohne Präsenzunterricht auskommen mussten. Diese Zeiten des Fernunterrichts führten zu einem deutlichen Rückgang der Lernerfolge, was sich negativ auf die Lernmotivation auswirkte. Laut sueddeutsche.de haben insbesondere leistungsschwächere Schüler am stärksten unter den Lernrückständen gelitten.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass die psychische Gesundheit vieler Schüler gelitten hat. Ein von sechs Jugendlichen entwickelte während der Lockdowns depressive Symptome, vor allem betroffen sind Mädchen sowie Jugendliche mit Migrationshintergrund. Domizilierte in bildungsfernen Haushalten haben zudem oft Schwierigkeiten, Unterstützung durch Nachhilfe zu erhalten.
Fazit und Ausblick
Die Schulleitungen in Neusiedl am See stehen vor der Herausforderung, sowohl die Sicherheit ihrer Schüler als auch deren Bildung zu gewährleisten. Die wiederholten Vorfälle und die damit verbundenen Schulschließungen verdeutlichen, wie wichtig ein regulärer Präsenzunterricht ist, um psychischen Belastungen und Lernrückständen entgegenzuwirken. Experten wie Ludger Wößmann fordern eine klare politische Führung und Unterstützung für Schulen, um in Krisenzeiten schnell reagieren zu können und sicherzustellen, dass alle Schüler unabhängig von ihren Voraussetzungen die nötige Unterstützung erhalten. Nur so kann man gewährleisten, dass kein Kind zurückgelassen wird – auch nicht in turbulenten Zeiten wie diesen.
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Ort | Neusiedl am See, Österreich |
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