Gigantischer Wels im Gardasee: Ökosystem in Gefahr!

Gigantischer Wels im Gardasee: Ökosystem in Gefahr!
Sirmione, Italien - Am Gardasee haben Taucher kürzlich einen gewaltigen Wels gesichtet, der laut Berichten von suedwest24 imposante drei Meter lang ist. Der Taucher Daniele Bertoloni machte diesen entdeckten Riesen am Wochenende zur Sensation. Er beschreibt den Wels als fast doppelt so groß wie er selbst, was die Taucher-Community in Staunen versetzt. Aber das ist nicht alles: Zusammen mit zwei weiteren Tauchern fingen sie mehrere Riesen-Welse, die über zwei Meter lang und bis zu 80 Kilo schwer waren. Marco Brognoli, ebenfalls ein erfahrener Taucher, gab an, dass es eine ganze Stunde dauerte, um einen dieser Welse an die Oberfläche zu bringen, was die Herausforderung noch einmal verdeutlicht.
Die Welse, die zwischen Sirmione und Punta Grò gefunden wurden, sind nicht mehr das seltene Erlebnis, wie sie vor fünf Jahren waren. Dank der warmen Wassertemperatur des Gardasees haben sich die Bedingungen für diese großen Fische dramatisch verbessert. Angler und Naturliebhaber beobachten diese Entwicklung jedoch mit gemischten Gefühlen. Denn die steigende Zahl der Welse birgt nicht nur faszinierende Entdeckungen, sondern auch ökologische Probleme. Blinker weist darauf hin, dass die Welse sich wie die Pest vermehren und besonders das Südwest-Ufer mit Städten wie Sirmione und Lazise stark betroffen ist.
Ökologische Bedenken und invasive Arten
Die Welse gedeihen dabei in den flachen Uferbereichen, wo die warmen Temperaturen ideale Fortpflanzungsbedingungen schaffen. Laut Brognoli wurden innerhalb einer Strecke von 200 Metern 14 Welse über zwei Meter Länge gesichtet. Der starke Anstieg der Welspopulation hat jedoch auch Auswirkungen auf andere Arten im Ökosystem. Die Welse ernähren sich nicht nur von anderen Fischen, sondern auch von Wasservögeln und kleinen Säugetieren, was regionale Ängste hinsichtlich des ökologischen Gleichgewichts schürt.
Darüber hinaus stellt sich die Situation drumherum als kritisch dar. Die Region um Mantua wird bereits als „leer gefressen“ beschrieben, und die Welse breiten sich in vielen europäischen Gewässern aus – eine Entwicklung, die teilweise durch den Klimawandel begünstigt wird. InFranken berichtet, dass invasive Arten wie die Quagga-Muschel und der Rote Louisiana-Flusskrebs das Ökosystem weiter bedrohen und die einheimischen Fischarten stark unter Druck setzen. Fischer klagen über sinkende Fangerträge, während touristische Hotspots wie Sirmione und Malcesine unter den neuen Gegebenheiten leiden.
Maßnahmen zur Bewältigung der Krise
Um die ökologische Lage am Gardasee zu stabilisieren, fordern die Tauchergemeinschaft und Umweltschützer verstärkte Regulierungsmaßnahmen. Dazu gehören die Einrichtung von Sammelstellen für invasive Arten und die Einführung von Schonzeiten für die einheimischen Fischarten. Um den Besuchern ein sicheres Badeerlebnis zu ermöglichen, planen die Behörden ab Sommer 2025, den Zugang zu vielen Stränden nur mit Online-Reservierung zu gestatten.
Außerdem steht die Region vor weiteren Herausforderungen wie Verkehrsbehinderungen durch die Renovierung der Brennerautobahn und einem Alkoholkonsumverbot in Limone sul Garda, um die negativen Auswirkungen des zunehmenden Massentourismus einzudämmen. Da liegt einiges an, um das ökologisch wertvolle Gebiet rund um den Gardasee zu schützen und gleichzeitig den Tourismus zu fördern.
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Ort | Sirmione, Italien |
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