Amstetten zieht den Stecker: Zukunftsakademie vor dem Aus!

Amstetten zieht den Stecker: Zukunftsakademie vor dem Aus!
Amstetten, Österreich - In der Region Mostviertel zeichnet sich eine bedeutende Entwicklung ab: Die Stadt Amstetten hat beschlossen, die Vereinsmitgliedschaft bei der „Zukunftsakademie“ zu beenden. Der Gemeinderat votierte einstimmig für diesen Schritt, was Stadträtin Doris Koch (VP) mit den zahlreichen Veränderungen innerhalb des Innovationsnetzwerks begründete. „Net for Future“, das vor sieben Jahren ins Leben gerufen wurde, vereint die Vereine „Zukunftsakademie Mostviertel“ und „PFI – Plattform für Innovation“ und ist mit rund 10,04 Prozent an Amstetten und Waidhofen beteiligt. Geschäftsführer Wolfgang Komatz sah den Ausstieg Amstettens zwar nicht als Rückschlag, dennoch führt der Weg hiermit in eine ungewisse Zukunft für das Netzwerk, das sich als überregionales Forum zur Förderung von Innovation und Fachkräften versteht.
Die Hintergründe sind delikat: Am Anfang des Juni beantragte Komatz ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für die „Net For Future GmbH“ am Landesgericht St. Pölten, da das Unternehmen mit erheblichen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Diese resultieren aus pandemiebedingten Krediten und Zahlungsausfällen, die die Kassen strapazierten. Jetzt stehen Verbindlichkeiten von rund 250.000 Euro im Raum. Neben lag die Herausforderung darin, dass etwa zehn Netzwerkpartner betroffen sind.
Neue Perspektiven in der Krisenbewältigung
Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen. Und das aus guten Gründen: Trotz der angespannten finanziellen Lage geht das Angebot weiterhin auf die Förderung junger Talente. Jährlich erreichen die Initiativen über 5000 Kinder und Jugendliche, insbesondere am beta campus in Waidhofen, wo spannende Schulungen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation angeboten werden. Wolfgang Komatz betont, dass die Sanierung ein notwendiger Schritt zur langfristigen Sicherung des Netzwerks sei, auch wenn der Standort in St. Pölten Ende Juni geschlossen werden soll.
Die beiden Bürgermeister, Christian Haberhauer aus Amstetten und Werner Krammer aus Waidhofen, zeigen sich optimistisch, dass das Netzwerk eine wichtige Rolle in der Förderung von Innovation und Talenten weiterhin spielen kann. Beide haben 2023 bereits mehr als 24.000 Euro an das Netzwerk überwiesen, wobei für 2024 eine ähnliche Unterstützung eingeplant ist.
Was kommt als Nächstes?
Die erste Gläubigerversammlung ist für den 29. Juli angesetzt, und die Sanierungspläne sehen eine Rückzahlung von nur 30 Prozent der offenen Forderungen vor. Trotz der herausfordernden Situation haben bereits 70 Firmen den Wechsel zu einem neuen Dach vorgenommen, was darauf hindeutet, dass die Zusammenarbeit in der Region weiterhin geschätzt wird, trotz aller Hürden.
Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, mit innovativen Initiativen den Nachwuchs in Naturwissenschaften, Technik und Wirtschaft zu inspirieren. Um dies zu erreichen, bleiben die bereits etablierten Formate und Angebote wie „future talents“, „future skills“ und „future solutions“ bestehen. Was auf dem Tisch liegt, ist also mehr als nur eine Reorganisation – es ist die Chance, an künftigen Herausforderungen gewachsen zu werden.
Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich das Schicksal der „Net For Future GmbH“ entwickeln wird. Mit Innovation und Engagement könnte das Netzwerk vielleicht stärker aus der Krise hervorgehen, als viele denken.
Infos zu den Fördermöglichkeiten für Netzwerke finden Interessierte übrigens im Detail auf zim.de.
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Ort | Amstetten, Österreich |
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