80 Jahre nach dem Krieg: Zeitzeugen berichten in St. Stefan-Afiesl!

80 Jahre nach dem Krieg: Zeitzeugen berichten in St. Stefan-Afiesl!
St. Stefan-Afiesl, Österreich - Am Montag, dem 9. Juni, fand in St. Stefan-Afiesl eine eindrucksvolle Gedenkveranstaltung statt, um den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs zu würdigen. Unter dem Titel „Frühling 1945“ meinbezirk.at kamen rund 250 Besucher ins Stefansplatzerl, um den bewegenden Erzählungen der Zeitzeugen zu lauschen. Moderiert von Franz Gumpenberger berichteten elf Zeitzeugen von ihren persönlichen Erfahrungen rund um das Kriegsende, die ergreifenden Schicksale und die tiefen Einschnitte in ihr Leben.
Die Veranstaltung, gleich nach der Sonntagsmesse, bot einen geschichtsträchtigen Rahmen für die Präsentation einer 40-seitigen Broschüre, die unter dem Titel „Frühling 1945 – Kriegsende und Frieden in Sankt Stefan-Afiesl“ historische Fotos und wichtige Dokumente enthält. Diese Broschüre bündelt nicht nur die persönlichen Erinnerungen der Zeitzeugen, sondern auch wertvolle Informationen aus der Gemeindechronik, die in den letzten Kriegstagen auf Befehl vernichtet wurde tips.at.
Zeugenaussagen und Erinnerungen an die Nachkriegszeit
Die Erzählungen der Zeitzeugen waren geprägt von lebhaften Schilderungen des Ankommens der amerikanischen Truppen am 19. Mai 1945. Während amerikanische Panzer auf dem Ortsplatz rollten und in der Volksschule Quartier bezogen, erlebten die Anwohner die Soldaten als freundlich, besonders die Kinder, die Kaugummi und Schokolade erhielten. Dennoch gab es auch Schattenseiten wie die Zerstörung von Musikinstrumenten durch die Soldaten. „Wir mussten unsere Wohnung im Dunkeln verlassen“, erinnerte sich Erich Leitner an diese schwierigen Tage. Die Zeitzeugen schilderten zudem das elende Leben in den Nachkriegsjahren, welches laut Hildegard Madlmayr von Hunger, Not und einem Mangel an Elektrizität und fließendem Wasser geprägt war meinbezirk.at.
Im Gegensatz zu den freundlichen Amerikanern, die sie als Befreier erlebten, kam die sowjetische Besatzungsmacht im Juli 1945 und brachte eine Atmosphäre voller Angst und Unsicherheit mit sich. Die Berichte über Überfälle und Plünderungen hinterließen bei den Menschen tiefe Schrecken und Trauer. Dies bewegte nicht nur die Zeitzeugen, sondern auch die jüngeren Generationen, die von diesen Geschichten während der Veranstaltung berührt waren.
Ein wichtiges Projekt für die Zukunft
Bürgermeister Alfred Mayr hob hervor, dass während des Krieges 80 junge Menschen aus der Gemeinde ihr Leben verloren. Diese Erinnerungen müssen wachgehalten werden, damit die zukünftigen Generationen die Bedeutung von Frieden und demokratischen Werten erkennen. Die Broschüre kann über einen QR-Code an der Litfaßsäule, beim Gemeindeamt und in der Pfarrbücherei erworben werden und trägt dazu bei, das kollektive Gedächtnis dieser schweren Zeit lebendig zu halten tips.at.
Solche Gedenkveranstaltungen sind nicht nur ein Zeichen des Respekts gegenüber den Opfern, sondern auch eine wertvolle Chance, aus der Geschichte zu lernen. In einer Zeit, in der Konflikte und Kriege immer noch Realität sind, ist es besonders wichtig, die Lehren aus der Vergangenheit nicht zu vergessen und die Werte des Friedens zu bewahren. Die lebhaften Erzählungen, ergänzt durch musikalische Darbietungen des Kinderchors der Volksschule und des Bläserensembles des Musikvereins, machten die Gedenkfeier zu einem emotionalen und bedeutungsvollen Anlass für die gesamte Gemeinde.
Details | |
---|---|
Ort | St. Stefan-Afiesl, Österreich |
Quellen |