Tragische Unfälle: Kinder sterben an unbeschrankten Bahnübergängen!

Nach tödlichen Unfällen an unbeschrankten Bahnübergängen in Eferding und Ottensheim plant die FPÖ umfassende Sicherheitsprüfungen.
Nach tödlichen Unfällen an unbeschrankten Bahnübergängen in Eferding und Ottensheim plant die FPÖ umfassende Sicherheitsprüfungen. (Symbolbild/ANAGAT)

Tragische Unfälle: Kinder sterben an unbeschrankten Bahnübergängen!

Eferding, Österreich - In den letzten Tagen ist es in Oberösterreich zu zwei tragischen Unfällen an unbeschrankten Bahnübergängen gekommen, die landesweit für Besorgnis sorgen. Am gleichen Tag sind zwei sechsjährige Buben in Eferding und Ottensheim getötet worden, während sie sich vor den Augen ihrer Angehörigen befanden. Laut Heute zeigte die Ampel bei beiden Unfällen Rot, und die Lokführer konnten durch Vollbremsungen ebenfalls nicht verhindern, dass die Kinder von Zügen erfasst wurden.

Diese schockierenden Ereignisse haben die Aufmerksamkeit auf die Gefahren unbeschrankter Bahnübergänge gelenkt. Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) kündigte eine umfassende Überprüfung aller Bahnübergänge in der Region an. Der Fachausschuss plant, zwischen dem 20. und 25. Juni die beiden betroffenen Bahnhöfe zu inspizieren, um die Möglichkeit des Einbaus von Schranken zu prüfen. Die Bürgermeisterin von Ottensheim, Maria Hagenauer, hebt die Dringlichkeit einer Lösung hervor, auch wenn der Platz für eine Schrankenanlage sehr begrenzt ist.

Ein Problem mit vielen Facetten

Die Unfälle in Oberösterreich sind nicht die ersten ihrer Art. Jährlich ereignen sich in Österreich rund 30 bis 40 Unfälle an Bahnübergängen, wobei unbeschrankte Übergänge besonders häufig betroffen sind. In Deutschland sieht die Lage nicht viel besser aus: Wie BR berichtet, gab es im Jahr 2023 in Bayern 46 Unfälle an Bahnübergängen. Besonders alarmierend ist, dass mehr als 95 Prozent dieser Kollisionen auf Unaufmerksamkeit, Leichtsinn oder Unkenntnis von Verkehrsteilnehmern zurückzuführen sind.

Die Gefahren unbeschrankter Bahnübergänge sind seit langem bekannt. Historisch entstanden solche Übergänge oft an verkehrsarmen Strecken. Doch mittlerweile gibt es kritische Überlegungen, ob diese aufgrund des steigenden Verkehrsaufkommens und der höheren Geschwindigkeiten überhaupt noch zeitgemäß sind. Laut dem Forschungsinformationssystem haben Bahnen bei Geschwindigkeiten über 160 km/h keine ausreichende Möglichkeit auszuweichen, was die Unfallgefahr an unbeschrankten Übergängen erhöht. Auch die Deutsche Bahn gibt jährlich etwa 170 Millionen Euro für die Modernisierung und Sicherung von Bahnübergängen aus.

Die Suche nach Lösungen

Eine effektive Lösung erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Die Gesetzgebung sollte vielleicht überholt werden, um Bahnübergänge durch sicherere Strukturen wie Brücken oder Tunnel zu ersetzen, wie es bereits seit 1980 angedacht ist. In Deutschland ist es mittlerweile zur Praxis geworden, neue Bahnübergänge nur in Ausnahmefällen zu genehmigen. Trotzdem zählt Deutschland und auch Österreich immer noch zahlreiche unbeschrankte Übergänge, die nicht nur eine Gefahr darstellen, sondern auch Verkehrsteilnehmer zur Unachtsamkeit verleiten.

Der Druck auf die Politik wächst, klare Maßnahmen zu ergreifen und die Sicherheit an Bahnübergängen zu erhöhen. Denn die tragischen Vorfälle der letzten Tage machen eines klar: Hier muss sich dringend etwas ändern, um weitere Todesfälle zu verhindern.

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OrtEferding, Österreich
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