Photovoltaik-Stagnation: Bundesländer bremsen Klimaschutz!

Niederösterreich kämpft mit stagnierenden PV-Projekten trotz ausgewiesener Zonen. PV Austria fordert dringend Maßnahmen zur Beschleunigung.
Niederösterreich kämpft mit stagnierenden PV-Projekten trotz ausgewiesener Zonen. PV Austria fordert dringend Maßnahmen zur Beschleunigung. (Symbolbild/ANAGAT)

Photovoltaik-Stagnation: Bundesländer bremsen Klimaschutz!

Niederösterreich, Österreich - In Österreich zeigt sich aktuell ein bedenkliches Bild in Bezug auf den Ausbau der Photovoltaik. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) hat einen neuen PV-Flächencheck veröffentlicht, der ernüchternde Ergebnisse zeigt. Trotz vieler ausgewiesener Zonen für Photovoltaik-Projekte in Niederösterreich und der Steiermark stagnieren die Fortschritte.

So wurden in der Steiermark in 36 Vorrangzonen in den letzten zwei Jahren lediglich sechs PV-Freiflächenanlagen gebaut. In Niederösterreich sieht die Bilanz noch düsterer aus: Hier haben von 116 geplanten Anlagen nur acht das Licht der Welt erblickt. Einige Bundesländer haben zudem ganz auf die Ausweisung von PV-Vorrangzonen verzichtet, was die Situation weiter verschärft.

Politischer Handlungsbedarf gefordert

Herbert Paierl, der Vorstandsvorsitzende von PV Austria, übt scharfe Kritik am mangelnden Engagement der Bundesländer. Er betont, dass es nicht genüge, Pläne auf dem Papier zu präsentieren – die Länder müssten dringend nutzbare Flächen für die Erzeugung von Sonnenstrom bereitstellen. Das Ziel der Klimaneutralität sei ohne einen umfassenden Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht zu erreichen, da Dachanlagen allein nicht ausreichen.

Parallel dazu wird in Deutschland intensiv über die Energiewende diskutiert. Der Bundestag hat vor einigen Monaten einen Antrag der AfD-Fraktion zur Energieversorgung abgelehnt. Während die AfD in ihren Anträgen klimapolitische Maßnahmen in Frage stellt und vor allem den Fokus auf Kernenergie und Kohleverstromung legt, warnen andere Fraktionen vor den Folgen des Klimawandels und betonen die Notwendigkeit einer stabilen Klimapolitik.

Der Agora Energiewende hebt die Erfolge bei der Senkung der Treibhausgasemissionen im Stromsektor hervor, weist aber gleichzeitig auf die Schwierigkeiten in anderen Sektoren hin. Für die Erreichung der Klimaziele ist eine umfassende Strategie erforderlich, die über die Grenzen von Parteien hinausgeht und Planungssicherheit für Investitionen schafft.

Der Weg in eine nachhaltige Zukunft

Die Diskussion um die Energiewende wird immer dringlicher. In Österreich muss dringend ein bundeseinheitliches Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) auf den Weg gebracht werden, um die Rahmenbedingungen für den PV-Ausbau zu verbessern und die Ziele in der Klimapolitik ernsthaft anzugehen. Nur mit einem koordinierten Vorgehen lassen sich die gesetzten Klimaziele erreichen und die notwendige Energiewende umsetzen.

Ob Österreich bereit ist, die notwendigen Schritte zu setzen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Die Zeichen stehen jedoch aktuell auf Veränderung – sowohl im In- als auch im Ausland.

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OrtNiederösterreich, Österreich
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