Insolvenzschock in Ternitz: E-Ladenbauer Kostad vor der Pleite!

Kostad Steuerungsbau GmbH beantragt Sanierung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Bis zu 150 Gläubiger betroffen.
Kostad Steuerungsbau GmbH beantragt Sanierung aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Bis zu 150 Gläubiger betroffen. (Symbolbild/ANAGAT)

Insolvenzschock in Ternitz: E-Ladenbauer Kostad vor der Pleite!

Ebreichsdorf, Österreich - Die Kostad Steuerungsbau GmbH, ein Unternehmen, das Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge herstellt und Serviceleistungen anbietet, hat am Landesgericht Wiener Neustadt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Diese Entscheidung wurde am 30. Mai 2025 bekannt gegeben. Der Produktionsstandort des Unternehmens liegt in Ternitz im Bezirk Neunkirchen, und es sind bis zu 150 Gläubiger sowie 46 Arbeitnehmer betroffen. Die Passiva belaufen sich auf etwa 18,5 Millionen Euro, was auf eine problematische finanzielle Lage hindeutet. Die Ursachen für die Insolvenz sind das Auslaufen staatlicher Förderungen im Jahr 2024 und ein darauf folgender Auftragseinbruch, der die Unternehmensaktivitäten stark beeinträchtigt hat, berichtet der Kurier.

Im Rahmen der Sanierungsbemühungen wurde der Mitarbeiterstand seit März 2024 von 80 auf 46 Personen reduziert. Aktuell sind nur noch 25 Arbeiter und 21 Angestellte tätig, die Löhne und Gehälter wurden jedoch bis einschließlich März 2025 vollständig bezahlt. Um die Sanierung erfolgreich umzusetzen, plant das Unternehmen, einen Investor zu gewinnen. Erste Vorgespräche dazu wurden bereits geführt. Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten, um den Rückzahlungsprozess zu erleichtern.

Finanzielle Situation und Geschäftsausblick

Die Kostad AG, Muttergesellschaft der Kostad Steuerungsbau GmbH, hat die Jahresabschlüsse der Tochtergesellschaft zum 31. Dezember 2022 veröffentlicht. Diese Jahresabschlüsse sind im Downloadbereich der Unternehmenswebsite kostadag.at verfügbar. Weitere Informationen zu zukünftigen Angeboten von Wertpapieren werden gemäß den geltenden kapitalmarktrechtlichen Anforderungen bereitgestellt.

Angesichts der Herausforderungen, denen Hersteller von E-Ladeinfrastruktur gegenüberstehen, ist der Markt für Elektromobilität und alternative Antriebe in Europa weiterhin unbestritten. Laut einer Analyse von Deloitte wird die Automobilindustrie bis 2030 tiefgreifende Veränderungen erleben. Alternative Antriebe werden zunehmend Verbrennungsmotoren ersetzen, während Hybridantriebe in der Übergangszeit eine Rolle spielen werden. Diese Entwicklungen sind für Unternehmen wie Kostad von Bedeutung, die sich in einem dynamischen Marktumfeld behaupten müssen.

Die COVID-19-Pandemie hat auch die Pläne zur Förderung der Elektromobilität erheblich beeinflusst. Trotz diverser staatlicher Fördermaßnahmen zeigt sich, dass die aktuellen Rahmenbedingungen und Hilfen nicht ausreichen, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung, bis 2030 10 Millionen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zuzulassen, könnte aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen und des marktwirtschaftlichen Drucks verfehlt werden.

Details
OrtEbreichsdorf, Österreich
Quellen