Gedenkveranstaltung am Loibl: Erinnerung an vergessene Opfer!

Gedenkveranstaltung am Loibl: Erinnerung an vergessene Opfer!
Loibl-Nord, Österreich - Am Samstag fand eine internationale Gedenkveranstaltung am ehemaligen Konzentrationslager Loibl-Nord statt, die vom Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška organisiert wurde. Ziel dieser Veranstaltung war es, das „vergessene“ Außenlager von Mauthausen ins Gedächtnis der Bevölkerung zu rufen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sprach in seiner Ansprache unter anderem über bevorstehende Jahrestage, die an die Bedeutung der Erinnerungskultur erinnern. 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal, zudem feiern wir das 70-jährige Bestehen des Staatsvertrages und 30 Jahre EU-Mitgliedschaft Österreichs. Kaiser betonte die Relevanz der Gedenkkultur und warnte vor Strömungen, die demokratische Werte infrage stellen.
Optimistisch blickt man auf die geplante Errichtung einer Gedenkstätte am Nordportal des Loibl-Tunnels. Altbundespräsident Heinz Fischer mahnte, dass es wichtig ist, aus der Geschichte zu lernen und nicht zu vergessen, was geschehen ist. Erinnerungen dürfen nicht verblassen, und daher ist die Wiederbelebung solcher Orte von großer Bedeutung für die kommende Generation.
Das Außenlager Loibl-Nord
Was wissen wir über das Außenlager Loibl-Nord? Es war ein Ort des Schreckens, in dem ca. 1.650 Personen während des Zweiten Weltkriegs interniert waren. Die größte Häftlingsgruppe bestand aus Franzosen, gefolgt von etwa 500 polnischen Gefangenen. Rund 150 Russen und 124 jugoslawische Häftlinge wurden ebenfalls dort festgehalten. Die Häftlinge wurden oft nicht nur als politische Gefangene, sondern auch als „kriminell“ eingestuft, was die Zahl der deutschen und österreichischen Häftlinge angeht. Die Höchstzahl der Internierten wurde im August 1944 mit ca. 1.300 Personen erreicht. Zwangsverpflichtete Arbeitskräfte aus Slowenien, Kroatien und anderen Ländern wurden hier für den Bau des Tunnels eingesetzt. Diese historische Stätte ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch ein Mahnmal gegen das Vergessen.
Stimmen aus der Zivilgesellschaft
Bei der Gedenkfeier waren viele Persönlichkeiten anwesend, darunter die Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer und Ferlachers Vizebürgermeisterin Monika Klengl. Tamara Joainig und Emilija Pirker, die als „Stimme der Jugend“ sprachen, unterstrichen die Notwendigkeit, das Bewusstsein für Themen wie Antisemitismus und Rechtsextremismus zu schärfen. Manfred Morokutti, der an die Gründung des Mauthausen Komitees Kärnten/Koroška vor 30 Jahren erinnerte, betonte die zentrale Aufgabe des Vereins, Jugendlichen die entsprechenden Fähigkeiten zu vermitteln. Ein Grußwort kam von Claude Simon, dem Präsidenten der Amicale de Mauthausen, und Saša Jese sprach als Nachkommin eines Zeitzeugen über die Verantwortung, die wir tragen.
Die musikalische Umrahmung durch Silvia Igerc und Arthur Ottowitz sorgte für eine bewegende Atmosphäre und rundete die Veranstaltung ab. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für unsere Geschichte immer wichtiger wird, zeigt sich hier, dass die Initiative für eine Gedenkstätte am Loibl nicht nur eine Erinnerung, sondern auch eine wichtige Lehre für die Zukunft ist.
Details | |
---|---|
Ort | Loibl-Nord, Österreich |
Quellen |