Drohungen an Schulen: Oberwart im Alarmzustand – Was nun?

Neusiedl am See: Anonyme Schul-Drohungen führten zu Schließungen und Homeschooling. Polizei ermittelt, keine Gefährdungslage festgestellt.
Neusiedl am See: Anonyme Schul-Drohungen führten zu Schließungen und Homeschooling. Polizei ermittelt, keine Gefährdungslage festgestellt. (Symbolbild/ANAGAT)

Drohungen an Schulen: Oberwart im Alarmzustand – Was nun?

Neusiedl am See, Österreich - Im Burgenland sorgen Drohungen gegen Schulen weiterhin für besorgte Eltern und Schüler. Ein aktueller Vorfall in Oberwart hat gezeigt, wie ernst solche Störungen genommen werden müssen. Anfang Februar 2023 kam es zu einem alarmierenden Droh-Posting, das einen Amoklauf an der HBLA ankündigte. Daraufhin schlossen die HAK, die HBLA und das Zweisprachige Gymnasium für mehrere Tage ihre Pforten und sorgten so für eine schnelle Reaktion, um die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu gewährleisten. Bei der Ermittlung stellte sich heraus, dass zwei 15-Jährige für die Drohung verantwortlich waren. Diese räumten ein, ihren Scherz nicht ernst gemeint zu haben, was die Polizei jedoch nicht milderte. Laut bvz.at könnten die Mädchen wegen gefährlicher Drohung belangt werden, da sie strafmündig sind, auch wenn sie bis dato unbescholten waren.

Die Situation in Oberwart steht jedoch nicht isoliert da. Im März 2023 wurden im Bezirk Neusiedl am See mehrere Schulen durch anonyme Drohungen in die Mangel genommen. Unter anderem mussten am 25. März die HAK/HAS, das Pannoneum sowie das Gymnasium und die Sportmittelschule schließen. Ein sicherheitsrelevanter Hinweis im Pannoneum, ergänzt durch eine ominöse Schmiererei, sorgte für große Besorgnis unter den Bildungsinstitutionen. In diesen Tagen waren rund 3.000 Schülerinnen und Schüler sowie zahlreiche Lehrpersonen betroffen und mussten auf Homeschooling umstellen. Am 29. April 2023 kam es erneut zu einem Vorfall, der die Schulleitungen zu einem kurzfristigen Distance Learning zwang.

Schüler*innen im Fokus

Die Polizei stellte klar, dass es in diesen Fällen nie zu einer realen Gefahr gekommen sei, was die Sorgen vieler Eltern etwas milderte. Trotzdem bleibt der Appell, solche Drohungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Ermittlungen zeigen auch, dass Jugendliche in Österreich ab 14 Jahren strafmündig sind, was bedeutet, dass hier nicht nachsichtiger gehandelt werden kann. Man kann nicht oft genug betonen, dass solche anonymen Drohungen kein Kavaliersdelikt sind. Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren drohen für jene, die sich nicht an die Regeln halten, so die Polizei.bvz.at.

Zu den kürzlichen Vorkommnissen in Eisenstadt, das am 26. Mai 2023 eine Bombendrohung erlebte, kann man hinzufügen, dass die Schüler nach einer Evakuierung glücklicherweise im Allsportzentrum untergebracht wurden und keine gefährlichen Gegenstände gefunden wurden. Die Vorfälle mehren sich und zeigen, wie sensibel die Thematik ist. Nicht nur Schule und Eltern, auch die Polizei ist gefordert, wie etwa am 5. Juni 2023, als Grundschulen in Frauenkirchen trotz eines sicherheitsrelevanten Hinweises unter Polizeischutz blieben.

Ein Aufruf zur Wachsamkeit

Eltern und Lehrer*innen sind gefordert, in dieser speziellen Zeit genau hinzusehen. Kontinuierlicher Dialog und Aufklärung sind wichtige Werkzeuge, um Kinder darüber aufzuklären, dass solch gefährliche „Scherze“ ernsthafte Konsequenzen haben können. Das Verantwortungsbewusstsein der jungen Generation steht auf dem Prüfstand. Nur durch Kooperation zwischen Schulen, Eltern und Polizei kann ein sicheres Umfeld für unsere Kinder gewährleistet werden. Die Schulleiterin des Pannoneums hat bereits um Unterstützung bei der Identifizierung der Verursacher gebeten, was zeigt: Hier wird jeder ernsthafte Hinweis benötigt.

Es bleibt zu hoffen, dass solche Vorfälle bald der Vergangenheit angehören und Schulen wieder Orte des Lernens und der Freude sind. Bis dahin wird die Polizei weiter präsent sein, um die Sicherheit aller zu gewährleisten.

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OrtNeusiedl am See, Österreich
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