Kinderarbeit im Burgenland: Ein globales Problem vor unserer Haustür!

Im Burgenland wird auf Kinderarbeit aufmerksam gemacht: Verbraucher können durch bewusste Kaufentscheidungen helfen.
Im Burgenland wird auf Kinderarbeit aufmerksam gemacht: Verbraucher können durch bewusste Kaufentscheidungen helfen. (Symbolbild/ANAGAT)

Kinderarbeit im Burgenland: Ein globales Problem vor unserer Haustür!

Burgenland, Österreich - Ein drängendes Thema, das längst nicht nur die entlegenen Winkel der Erde betrifft, ist die Kinderarbeit. Auch im Burgenland sind die Auswirkungen dieser globalen Herausforderung spürbar. In Österreich ist es zwar gesetzlich verboten, dass Kinder arbeiten, trotzdem gelangen Produkte auf unseren Markt, die von Kindern unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt wurden. Dies zeigt auf alarmierende Weise, dass der Konsum in einem direkten Zusammenhang mit den Lebensbedingungen von Millionen Kindern weltweit steht. Laut meinbezirk.at arbeiten weltweit rund 138 Millionen Kinder, viele von ihnen in gefährlichen Situationen.

Die aktuellen Entwicklungen rund um Kinderarbeit sind zweigeteilt: Zwar sind die Zahlen seit 2020 zurückgegangen, und das betrifft auch die schlimmen Bedingungen, unter denen Kinder zur Arbeit gezwungen werden – dennoch sind noch immer über 54 Millionen Kinder in gefährlicher Arbeit aktiv. Das ist ein Umstand, der uns alle betrifft und Anlass zur Besorgnis gibt. Der Internationale Tag gegen Kinderarbeit, der auf die gravierenden Missstände in vielen Ländern hinweist, soll dazu beitragen, mehr Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.

Lieferketten und ihre Schattenseiten

Ein wichtiger Punkt ist die EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD), die ab 2024 in Kraft treten soll und Unternehmen dazu verpflichtet, die Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer Lieferketten zu beachten. Allerdings könnte ein geplanter Änderungsvorschlag, der im Februar 2025 präsentiert wurde, diese Maßnahmen entscheidend abschwächen. In Österreich gilt das Verbot der Kinderarbeit nur für inländische Unternehmen, was bedeutet, dass Produkte aus Ländern mit schwachen Arbeitsschutzgesetzen weiterhin hierzulande erhältlich sind und indirekt Kinderarbeit unterstützen. Diese Problematik wird von Spiegel.de eingehend beleuchtet, wo festgehalten wird, dass in 18 von 20 Fällen Anzeichen für Kinderarbeit in den Lieferketten festgestellt wurden.

Das Missverhältnis wird nicht nur durch die Zahlen deutlich, sondern auch durch die oft intransparente Gestaltung der Lieferketten. Die meisten Kinderrechtsverletzungen, wie Kinderarbeit, finden in vorgelagerten Stufen der Lieferkette statt, wo die Kontrolle oft lax ist. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) soll die Einhaltung des Gesetzes überprüfen, doch der Fokus liegt bisher nur auf den direkten Lieferanten. So kann es leicht passieren, dass Kinderrechtsverletzungen in tiefere Stufen der Lieferkette verlagert werden, ohne dass die Unternehmen sich ihrer Verantwortung bewusst sind.

Ein Aufruf zur Veränderung

Was können die Konsumenten im Burgenland tun? Mittlerweile gibt es Möglichkeiten, mit bewussten Kaufentscheidungen aktiv gegen Kinderarbeit vorzugehen. Der Erwerb von Fair-Trade-Produkten könnte hier ein wirksames Zeichen setzen. Diese Produkte garantieren, dass die Beteiligten fair bezahlt werden und keine Kinderarbeit zum Einsatz kommt. Aus diesem Grund ruft die Katholische Jungschar Burgenland zurUnterzeichnung eines offenen Briefes an Nationalrät:innen auf, um die umfassende Umsetzung des EU-Lieferkettengesetzes in Österreich zu unterstützen.

Um wirklich einen Unterschied zu machen, sind Transparenz, faire Siegel und geprüfte Anbieter beim Onlinehandel unerlässlich. Jeder Einkauf kann eine Stimme gegen Kinderarbeit sein und einen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation von Millionen von Kindern weltweit leisten. Wenn wir gemeinsam ein gutes Händchen haben und unsere Kaufentscheidungen mit Bedacht treffen, können wir dafür sorgen, dass die Kindheit von vielen Kindern nicht mehr von Arbeit, sondern von Spielen und Lernen geprägt ist. Denn Kinder sollten träumen, nicht arbeiten müssen.

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OrtBurgenland, Österreich
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