16-Jähriger tritt Polizisten gegen das Knie – Beamter verletzt!

Ein 16-Jähriger verletzte bei seiner Festnahme einen Polizisten schwer. Videos von Polizeigewalt werfen Fragen auf.
Ein 16-Jähriger verletzte bei seiner Festnahme einen Polizisten schwer. Videos von Polizeigewalt werfen Fragen auf. (Symbolbild/ANAGAT)

16-Jähriger tritt Polizisten gegen das Knie – Beamter verletzt!

Liesing, Österreich - Was sich am Donnerstagabend gegen 19.45 Uhr in der Nähe der Polizeiinspektion Anton-Baumgartner-Straße abspielte, hat für einige Aufregung gesorgt. Ein 16-Jähriger näherte sich den Beamten und beschimpfte sie lautstark. Der Teenager ließ dabei nicht nur Worte sprechen, sondern drohte den Polizisten auch mit dem Umbringen. Als die Beamten ihn festnehmen wollten, leistete er erheblichen Widerstand und trat einem Polizisten gezielt gegen das Knie, was zu einer schweren Verletzung führte. Der betreffende Polizist musste daraufhin seinen Dienst einstellen, während der 16-Jährige in eine Justizanstalt eingeliefert wurde, nachdem eine entsprechende Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien erlassen worden war. Auffällig ist zudem, dass der Jugendliche bereits amtsbekannt ist, was Fragen zu seinem bisherigen Verhalten aufwirft, berichtet Heute.at.

Ähnliche Szenen von gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Jugendlichen sind in der letzten Zeit nicht selten. Vor kurzem wurden bei der Festnahme eines 19-Jährigen im Rahmen Dreharbeiten zu einem Tötungsdelikt in Simmering ebenfalls Gewaltszenen festgehalten. Ein Video zeigt, wie der Festgenommene am Boden fixiert wurde, während ein Polizist sein Haupt mehrmals auf den Boden schlug. Diese Gewaltanwendung wird nun von den zuständigen Stellen überprüft, da es Hinweise auf übermäßigen Einsatz von Gewalt seitens der Polizeibeamten gibt, wie Kleine Zeitung berichtet.

Die Diskussion um Polizeigewalt

Solche Vorfälle werfen einen Schatten auf die ohnehin schon angespannten Diskussionen über Polizeigewalt in Österreich. Immer wieder wird über den legitimen Einsatz von Zwangsfunktionalitäten durch die Polizei debattiert. Laut bpb.de ist es entscheidend, dass die Anwendung von Gewalt eine klar definierte Rechtsgrundlage hat. Diese Gewaltanwendungen greifen in fundamentale Rechte wie körperliche Unversehrtheit ein. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verlangt, dass Zwang nur eingesetzt wird, wenn mildere Alternativen nicht zur Verfügung stehen.

Aktuelle Statistiken zeigen, dass Gewalt gegen Polizeibeamte ebenso ein brisantes Thema ist. Im Jahr 2018 wurden über 38.000 Gewalttaten gegen Polizisten erfasst. Dabei sind die Täter überwiegend männlich, jung und häufig unter dem Einfluss von Alkohol. Dies legt nahe, dass die Herausforderungen, vor denen die Polizei steht, vielfältig und komplex sind.

Forderungen nach Reformen

Zu den bestehenden Vorwürfen und der Kritik an der Polizeiarbeit gibt es nun verstärkte Stimmen, die Reformen fordern. Unter anderem wird eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte gefordert, um mehr Transparenz und rechtliche Sicherheit zu schaffen. Der innenpolitische Druck steigt, vor allem im Hinblick auf die Unabhängigkeit der vorgesehenen Ermittlungsstelle bei Polizeigewalt. Deren Ansiedlung im Bundesamt für Korruptionsprävention und -bekämpfung wird von vielen als problematisch angesehen, da es Bedenken hinsichtlich der Weisungsbefugnisse des Innenministers gibt.

Die komplexe Beziehung zwischen Polizei, Gewalt und Menschenrechten bleibt weiterhin ein zentrales Thema, das auf eine differenzierte Betrachtung angewiesen ist. Die Öffentlichkeit und die Politik stehen vor der Herausforderung, eine Balance zu finden zwischen der gewaltsamen Konfrontation und der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit.

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OrtLiesing, Österreich
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