Postfiliale in Fügen: Schließung bedroht die lokale Versorgung!

Die Post AG plant, die Filiale in Fügen zu schließen, was Bürgermeister Mainusch als unprofessionell kritisiert.wichtige Fragen bleiben.
Die Post AG plant, die Filiale in Fügen zu schließen, was Bürgermeister Mainusch als unprofessionell kritisiert.wichtige Fragen bleiben. (Symbolbild/ANAGAT)

Postfiliale in Fügen: Schließung bedroht die lokale Versorgung!

Fügen, Österreich - In Fügen, der größten Gemeinde im Zillertal mit fast 4.500 Einwohnern, sorgt eine Meldung der Post AG für Aufregung: Die Filiale vor Ort könnte bald geschlossen werden. Laut meinbezirk.at plant die Post die Schließung von insgesamt 15 Filialen in Österreich, wobei die Fügener Filiale als direkt betroffen gilt. Bürgermeister Dominik Mainusch äußert sich dazu besorgt und stellt die Rentabilitätsargumente der Post in Frage.

Die Post AG hat die Filiale in Fügen als defizitär eingestuft, doch Mainusch sieht in den vorgelegten Nachweisen keine schlüssigen Argumente für eine Schließung. Er betont, dass die wirtschaftliche Bedeutung der Post für die Gemeinde und angrenzende Regionen nicht zu unterschätzen ist. „Das Vorgehen der Post AG erscheint mir unprofessionell und verantwortungslos gegenüber unserer Bevölkerung“, so Mainusch weiter. Die Schließung ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da sich der Antrag im Genehmigungsverfahren befindet, in dem die Gemeinde kein Recht zur Stellungnahme hat.

Ein landesweites Problem

Doch die Schließung in Fügen ist Teil eines größeren Trends: Die Post AG plant, bis zum Jahr 2028 insgesamt 170 Filialen zu schließen, was einer Reduzierung von jeder fünften Postfiliale entspricht. Auch die Schließungen in Fügen sind Teil dieser umfassenden Neuausrichtung. CEO Roberto Cirillo führt die abnehmende Rentabilität durch die fortschreitende Digitalisierung als Hauptgrund an. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Post einen Verlust von 93 Millionen Franken in ihrem Filialnetz. SRF berichtet, dass die Post von ursprünglich 1323 Filialen im Jahr 2016 bis 2028 auf lediglich 600 Filialen zurückgehen will.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Anzahl der Briefe, die in Filialen aufgegeben wurden, von 215 Millionen im Jahr 2016 auf 117 Millionen im Jahr 2022 gesunken ist. Auch die Einzahlungen haben stark abgenommen, von 155 Millionen auf nur noch 65 Millionen. Dies stellt die Post vor die Herausforderung, die gesetzlich geforderten Dienstleistungen weiterhin an angemessenen Standorten anzubieten.

Reaktionen auf die Pläne

Die Pläne zur Schließung der Filialen sind nicht nur für die Gemeinde Fügen von Bedeutung. Auch die Gewerkschaft Syndicom hat die Massnahmen als „Kahlschlag“ bezeichnet und kritisiert die Entwicklung als einen radikalen Abriss von Strategien zur Stabilisierung des Filialnetzes. Es wird damit gerechnet, dass bis zu 700 Stellen wegfallen, sodass sich die Gewerkschaft für eine Regelung durch natürliche Fluktuation stark macht. Auch die Sozialdemokratische Partei (SP) sieht in den Plänen eine Gefährdung der Grundversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, und hat den Bundesrat aufgefordert, diesen Entwicklungen Einhalt zu gebieten.

Die Post AG plant, die verbleibenden Filialen als Dienstleistungszentren weiterzuentwickeln und hat dafür eine Investition von 100 Millionen Franken in neue Formate angekündigt. Zukünftig soll die Zusammenarbeit mit Postpartnern weiter ausgebaut werden, allerdings bleibt unklar, welche Filialen geschlossen werden.

Bürgermeister Mainusch kündigt an, sich gegen die Schließung der Fügener Filiale einsetzen zu wollen, ist sich jedoch der eingeschränkten Möglichkeiten bewusst. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um herauszufinden, wie die Post ihr Filialnetz neu organisieren und dabei den Bedürfnissen der Gemeinden gerecht werden kann.

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OrtFügen, Österreich
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