Widerstand gegen Gärtnerei-Erweiterung: Trinkwasser in Gefahr!

Widerstand gegen Gärtnerei-Erweiterung: Trinkwasser in Gefahr!
Reith bei Brixlegg, Österreich - In Reith bei Brixlegg brodelt es. Die geplante Erweiterung der Gärtnerei Schiessling sorgt für Aufregung unter den Anrainern, die Bedenken hinsichtlich ihrer Wasserversorgung und möglicher Verkehrsprobleme äußern. Der Anwohner Werner Summerer und Mag. Bernhard Jochum, unterstützt von LA Gabi Madersbacher und KO Markus Sint von der Liste Fritz, mobilisieren gegen die Ausbaupläne, die laut Rofan Kurier nicht nur die lokale Idylle bedrohen könnten.
Im Fokus steht ein Teil eines benachbarten Feldes, das die Gärtnerei plant zu pachten, um dort zwei Folientunnelhäuser zu errichten. Diese Vorhaben stießen bereits in erster Sitzung des Gemeinderats von Reith auf Zustimmung, doch die Sorgen der Anrainer wurden nicht ignoriert. Nach Stellungnahmen aus der Bevölkerung wurde das Thema erneut aufgegriffen, allerdings hielt der Gemeinderat an der ursprünglichen Freigabe fest. Trotz gewisser Zweifel bleibt das Vorhaben vorerst genehmigt.
Bedenken der Anwohner
Besondere Sorgen bereiten den Anrainern die strengen Auflagen, die in sensiblen Wasserschutzzonen wie dieser eingehalten werden müssen. Mag. Bernhard Jochum hob hervor, dass in der Wasserschutzzone II keinerlei Stoffe versickern dürfen. Anrainer haben daher an die Gemeinde appelliert, und ihre Stellungnahmen wurden beim Land Tirol eingereicht, wo sie sich Unterstützung erhoffen.
Die Gärtnerei selbst argumentiert hingegen, dass durch den biologischen Anbau und den Einsatz eines geschlossenen Wassersystems keine Gefährdung für die Trinkwasserqualität zu befürchten sei. Laut Mein Bezirk plant der Gärtnereiinhaber zudem eine Kulturschutzanlage, die artgerechte Bedingungen für die Pflanzen schaffen soll.
Verkehrsproblematik und Gemeindebehörde
Ein zusätzlicher Kritikpunkt stellt der Verkehr dar. Die Zufahrtsstraße zur Gärtnerei wurde ursprünglich für Anwohner konstruiert. Anlieferungen durch Lkw könnten die Situation für die Anlieger erschweren, da nur ein begrenztes Platzangebot besteht. Die Gärtnerei führt an, dass jährlich nur etwa zehn Lkw-Anlieferungen erfolgen und diese ohne Behinderungen für Anrainer stattfinden sollten.
Die Gemeinde hat bereits unabhängige Sachverständige beauftragt, um die Bedenken der Anwohner zu prüfen. Wie die Landwirtschaftliche Fachinformation Bayern berichtet, haben landwirtschaftliche Betriebe in Wasserschutzgebieten erhöhten Anforderungen nachzukommen, um die Trinkwasserqualität zu sichern. In Bayern werden solche Auflagen oftmals durch die Wasserversorger finanziell unterstützt. Ein ebenso transparenter und schützender Umgang wäre auch für die Reither Gärtnerei wünschenswert.
Insgesamt bleibt die Frage, wie es weitergeht. Während die Anrainer vehement gegen die Erweiterungspläne opponieren, steht die Gärtnerei in vierter Generation für Tradition und biologischen Anbau. Die nächsten Schritte in dieser Causa könnten entscheidend für die Zukunft der Gärtnerei und ihrer Nachbarn sein. Das Land Tirol wird voraussichtlich die endgültige Entscheidung über das Vorhaben fällen müssen und damit auch für Klarheit im Hinblick auf die Schutzmaßnahmen der Wasserversorgung sorgen.
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Ort | Reith bei Brixlegg, Österreich |
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